Rossla2Am vergangenen Samstag empfing unsere Eintracht den Tabellenfünften aus Roßla zum 23. Spieltag der diesjährigen Kreisoberligasaison. Eingestellt wurde Quenstedt diesmal von Lars Kühne und Andy Edler, die die verhinderten Trainer Funke/Bubel gut vertraten. Die Devise war zum einen, sich nicht zu verstecken und wenn möglich die Punkte am heimischen Anger zu lassen. Zum anderen wollte man sich natürlich für die peinliche 0:8-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren. Personaltechnisch konnte man weitesgehend aus dem Vollen schöpfen.

Das Spiel selbst begann ohne große Abtastphase, wobei die erste große Chance Sebastian Necke für Quenstedt verzeichnen konnte. Nach einem Abstimmungsproblem zwischen einem Verteidiger und dem Tormann der Gäste spritzte unser Kapitän dazwischen und spitzelte den Ball zwischen den beiden hindurch Richtung Tor. Das Leder kullerte gegen den linken Pfosten, tänzelte auf der Linie entlang um letztendlich an den rechten Pfosten zu prallen – kein Tor.

Im direkten Gegenzug die erste große Möglichkeit für den Favoriten. Obwohl Sebastian Kühne im Mittelfeld gefoult wurde, pfiff Schiedsrichter Lange nicht. Die daraus entstandene Unsortiertheit im Quenstedter Abwehrverbund hätte dann Matthias Hauschulz fast genutzt. Er scheiterte aber mit seinem Schuss aus gut 10 Metern an Andre Weidl, welcher hervorragend mit dem Fuß parieren konnte. Auch im weiteren Verlauf der Partie konnte sich Weidl noch ein ums andere Mal auszeichnen, was Rossla fast zur Verzweiflung trieb.

Das Tempo des Spiels blieb weiterhin hoch und in der 17. Minute konnte Quenstedt dann auch in Führung gehen. Libero Maik Behrens spielte einen fantastischen Diagonalball über gut 60 Meter genau in den Fuß von Frank Röseler, der sich von seinem Gegenspieler lösen konnte und alleine auf das Tor zulief. Der Rest war Formsache und er vollendete überlegt zur Führung.

Die Freude darüber währte aber nur kurz. In der 21. Minute entschied Thomas Lange zur Verwunderung aller, die es mit Quenstedt halten, auf Elfmeter für Roßla. Sebastian Wohlfarth war der Ball im Gewühl an die Hand gesprungen, wodurch sich dieser einen Vorteil verschaffen konnte. Eine „Kann-aber-Muss-nicht-Entscheidung“. Den fälligen Strafstoß verwandelte Torjäger Hauschulz in die linke Ecke – 1:1. Mehrere Chancen auf beiden Seiten sollten bis zur Halbzeitpause folgen, Profit konnte kein Team mehr daraus schlagen.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten beide Mannschaften ein Fülle von Tormöglichkeiten, welche vorerst nicht genutzt worden. Dies sollte sich in der 68. Minute ändern. Im Anschluss an einen von Andy Edler getretenen Freistoß aus dem Halbfeld kam Necke zum Kopfball. Den wuchtigen Torabschluss konnte der Keeper Roßlas nur nach vorne abklatschen. Peter von den Berg setzte mit aller Vehemenz nach und konnte zum 2:1 abstauben.

Danach war Quenstedt am Drücker und hätte durch Sebastian Necke zweimal alleine aufs Tor kontern können, weil Roßla hinten aufmachte. Komischerweise wurde in dieser Phase jeder Angriff zurückgewunken, obgleich es Abseits war oder 2-3 Meter eben nicht. Fehlentscheidungen können passieren, jedoch häuften sie sich in diesen 10 Minuten leider. Als dann in der 78. Minute einer dieser Konter nicht abgepfiffen wurde, konnte der Gastgeber auf 3:1 erhöhen. Einen schönen Pass in die Tiefe von Necke erlief Frank Röseler. Mit seinem zweiten Treffer krönte er seine richtig starke Leistung an diesem Tag. Stehts anspielbar und lauffreudig war er für die Defensive Roßlas selten in den Griff zu bekommen.

Wer nun aber dachte, dass das Spiel entschieden war, der sah sich leider getäuscht. Nachdem Weidl wieder zwei starke Paraden zeigen konnte, verlor Quenstedt den Ball leichtfertig in der Vorwärtsbewegung in der Hälfte des Gegners. Über zwei Stationen kam der Ball wieder bei Hauschulz, welcher sich bis auf den Elfmeter ein ums andere mal die Zähne an André ausbiss. In der 84. Minute blieb aber diesmal er, wenn auch denkbar knapp, Sieger. Einen verdeckten Flachschuss aus 16 Metern hätte Weidl fast noch um das Tor gelenkt. Jedoch prallte der Ball gegen den Innenpfosten und von dort ins Tor.

Die allgemeinte Verunsicherung griff wieder um sich und Quenstedt versuchte, sich irgendwie über die Zeit zu zittern. Sogar eine große Chance konnte man noch verzeichnen, jedoch bekam Necke bei seinem Kopfball nach Flanke von Höfler nicht mehr genug Druck hinter den Ball (89.Min).Dann kam es so, wie es kommen musste, wenn man im Abstiegskampf steckt. Quenstedt konnte den Ball nicht konsequent klären und im Anschluss an eine Flanke köpfte Andreas Rohde tatsächlch noch zum 3:3 Endstand ein.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass dieses 3:3, wenn man die Chancen und den Spielverlauf zusammenhängend analysiert, wohl verdient ist. Trotzdem war jedem Spieler der Eintracht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, schließlich stand man kurz vor einer faustdicken Überraschung. Es bleibt aber festzuhalten, dass es einen gewissen Aufschwung der Eintracht zu verzeichnen gibt. Das Einzige was nun noch fehlt sind Siege und damit soll schon am Samstag im Derby gegen Großörner angefangen werden.

Aufstellung: A. Weidl; S. Kühne, M. Behrens, M. Werner, C. Klotz; A. Edler, M. Pietz, F. Röseler, S. Wohlfarth (34.Min N. Schulze); P.v.d. Berg (72.Min M. Höfler), S. Necke (90. Min M. Göppert)