Wegen eines Wildschweineinfalls auf dem Sportplatz in Harkerode war Quenstedt letzten Sonntag zum zweiten Mal in Folge Gastgeber eines Derbys. Man empfing Arnstein 48 Harkerode mit dem Wissen, dass man auf vermutlich neun Abwehrspieler treffen würde, die alles daran setzen, ein Gegentor zu vermeiden.
Dass Harkerode aber überhaupt nur mit zehn Mann zum Spiel anreiste und somit mit einem Aufgebot antrat, was unter der Schmerzgrenze lag, legte in vielen Köpfen der Eintrachtspieler wohl einen Schalter um. Man spielte über die gesamte Spielzeit viel zu pomadig und überheblich, wahrscheinlich weil man den Gegner nicht ernst nahm. Nicht von ungefähr war dann, dass Quenstedt nur mit einer 1:0 Führung in die Pause ging. Das Tor erzielte Tobias Lengsfeld. Er sprang in einen Klärungsversuch, produzierte eine Bogenlampe und übertölpete damit den Torhüter der Gäste – ein Tor was dem Spielverlauf entsprach.
Kurz nach Wiederanpfiff gab es eine der wenigen zwingenden Aktionen Richtung Tor Harkerodes. Steven Kahle fasste sich aus 20 Metern ein Herz und traf sehenswert. Nach 60 Minuten erzielte dann tatsächlich Harkerode das zwischenzeitliche 2:1. Quenstedt wurde, mittlerweile mit zwei Mann mehr auf dem Platz (Verletzung von Stephan Röse), über drei Stationen klassisch ausgekontert. Die schöne Flanke von Volkmar Zobel verwertete Stanley Nolte per Kopf unhaltbar für Keeper André Weidl.
Die weiteren 30 Minuten des Spiels waren, wie die 60 davor, kaum ertragbar und trotz dreier Tore in der Schlussphase, erzielt durch Frank Uhlig, Martin Pietz (Distanzschuss nach Eckball) und Sebastian Necke, konnte und war man mit der gezeigten Leistung absolut nicht zufrieden. Im Pokalspiel gegen Riethnordhausen muss eine Leistungsexplosion her, um mithalten zu können. Die gezeigte Darbietung war, vor allem für die Zuschauer, teilweise eine Zumutung und wird hoffentlich ein Ausnahmefall bleiben.
Es gilt nun, frei nach dem Motto „3 Punkte geholt, Mund abputzen“ nach vorne zu blicken. Ein großes Lob an dieser Stelle noch an die Mannen von Harkerode. Angefangen zu zehnt und nach 50 Minuten nur noch zu neunt, kämpften die Jungs bis zur letzten Minuten. Hut ab!
Aufstellung: A.Weidl – M. Behrens, M. Werner, A. Edler (C), S. Wohlfarth – M. Pietz, T. Elschner (65. Min A. Bubel), F. Uhlig, C. Werle – S. Kahle (87. Min N. Schulze), T. Lengsfeld (46. Min S. Necke)
Schreibe einen Kommentar