Am Sonntag war Quenstedt zum mittlerweile dritten Mal in diesem Kalenderjahr Gastgeber der Partie Eintracht Quenstedt gegen SV Welbsleben, diesmal allerdings in Form der zweiten Mannschaft. Das traditionell sehr hitzige Derby stand unter der Leitung von Schiedsrichter Andreas Kurth, welcher seine Sache allerdings sehr ruhig und souverän machte. Da Trainer Funke diesmal aus dem Vollen seines Kaders schöpfen konnte, war vor dem Anpfiff unmissverständlich klar, dass Quenstedt die ersten drei Punkte der noch jungen Saison einfahren wollte.
Die Eintracht war von Beginn an bemüht, das Spielgeschehen zu kontrollieren und durch längere Ballstafetten Sicherheit und Selbstvertrauen in die eigene Stärke zu bekommen. Gegen sehr defensiv eingestellte Welbsleber waren gute Chancen in der ersten Halbzeit allerdings Mangelware. Einzig durch gute Einzelaktionen strahlte man etwas Gefahr auf das von Manuel Malecki gehütete Tor aus. Hier war es zweimal kurz hintereinander Christopher Werle, der per Distanzschuss an Malecki scheiterte bzw. knapp neben das Tor schoss. Auch Kapitän Andy Edler kam nach einer Ecke in eine gute Kopfballsituation. Seinen wuchtigen Abschluss klärte ein Defensivspieler des Gastes kurz vor der Linie.
Ansonsten war das Quenstedter Spiel über weite Strecken zu fahrig und ungenau um zwingend vor das gegnerische Gehäuse zu gelangen. Jedoch war, im Gegensatz zur letzten Woche, die Defensivarbeit lobenswert. Die Abwehr, organisiert vom wiedergenesenen Maik Behrens ließ nicht eine nennenswerte Offensivaktion des zugegebenermaßen recht harmlosen Gastes zu. Einzig Felix Büttner rieb sich oft im Zweikampf auf, war aber durch Andreas Mühlenberg quasi komplett aus dem Spiel genommen.
In der zweiten Halbzeit war nun die Devise, endlich den ersten Heimtreffer der Saison zu erzielen. Man merkte auch je länger das Spiel andauerte, dass Quenstedt konditionell besser aufgestellt war als Welbslebens Zweite. Trotzdem brauchten die 55 Zuschauen einiges an Geduld um das erste Tor zu sehen. Vorher gab es noch eine kleine Schrecksekunde als sich Tobias Lengsfeld nach 65 Minute bei einem Zweikampf leicht verletzte. Infolgedessen wurde er auch für Frank Uhlig ausgewechselt, was sich als Glückgriff von Trainer Michael Funke erweisen sollte.
Sofort im Spiel integriert holte Frank nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung einen Freistoß in halblinker Position gut 25 Meter vor dem Tor raus. Durch eine geschickte Freistoßvariante wurde der an diesem Tag sehr emsige Sebastian Wohlfarth freigespielt, der sofort eine Flanke in die Mitte brachte. Der Ball sprang durch gefühlt 20 Beine ehe er einen Abnehmer fand. Tony Elschner lauerte am langen Pfosten und brauchte gegen seinen Lieblingsgegner, auch in der ersten Pokalrunde gegen Welbsleben war er erfolgreich gewesen, den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Das war der oft zitierte Knotenlöser, weil Quenstedt nun befreiter aufspielen konnte und Welbsleben nach 70 Minuten harter Defensivarbeit offensichtlich leicht demoralisiert war.
Nur drei Minuten nach der Führung machte unsere Eintracht den Doppelschlag perfekt. Andy Edler, besonders in der zweiten Halbzeit der Motor der Quenstedter Angriffsbemühungen, bekam von seinem Gegenspieler zu viel Platz und brachte eine Flanke hoch Richtung Elfmeterpunkt. Dort setzte sich Steven Kahle im direkten Kopfballduell sehenswert gegen seinen 15 cm größeren Gegenspieler durch und wuchtete die schöne Hereingabe in die Maschen des Gegners. Nun ließ es sich natürlich einfacher spielen für die Hausherren und Andy Edler hatte in den darauf folgenden zehn Minuten noch zwei große Möglichkeiten um seine sehr starke Leistung zu krönen. Leider stand einmal nach schönem Schlenzer der Pfosten, beim anderen Mal Malecki mit einer bemerkenswerten Doppelparade im Weg.
Trotzdem konnten die Fans der Eintracht noch einmal jubeln. Allerdings trug der Torschütze kein grünes sondern ein rotes Trikot. In der 83. Spielminute erkämpfte sich Wohlfarth im linken Mittelfeld den Ball von Daniel Sehnert und spielte ihn sofort auf den an der Außenlinie startenden Frank Uhlig. Dieser konnte in aller Seelenruhe flanken. Jedoch erreichte sein Ball nicht Christopher Werle, der lauerte, sondern den rechten Fuß von Marcel Agte. Seine Rettungsaktion misslang gewaltig und er überwand seinen Keeper mit einem platzierten Schuss ins linke Eck – dies hätte Christopher nicht besser machen können. Nach diesem 3:0 passierte nicht mehr viel und Schiedsrichter Kurth beendete pünktlich die Partie.
Fazit: Auch wenn man spielerisch noch keine Glanzleistung brachte, konnte man, besonders in den letzten 20 Minuten sehen, dass diese Mannschaft schönen und flüssigen Kombinationsfußball spielen kann. Dort wurde der Ball laufen gelassen und so vielen zwangsläufig auch die Tore. Defensiv zeigte man sich mit der Stammformation der letzten Rückrunde auch wieder stark verbessert, sodass Torhüter Peter von den Berg einen weitestgehend ruhigen Nachmittag erlebte. Am Sonntag reist man zum nächsten Derby nach Harkerode, in dem drei Punkte auf jeden Fall Pflicht sind. (mg)
Aufstellung: P.v.d. Berg – M. Werner, M. Behrens, A. Mühlenberg, S. Wohlfarth – T. Elschner, M. Pietz, C. Werle, A. Edler (C) – S. Kahle, T. Lengsfeld (65. Min F. Uhlig)
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