10_HelmsdorfAm vergangenen Samstag kam es auf der neuen, schönen Sportanlage in Helmsdorf zum eigentlichen Spitzenspiel des elften Spieltags in der Kreisliga Nordost. Der bis dato ungeschlagene und mit 27 Punkten aus neun Spielen perfekt gestartete Tabellenführer VSG Helmsdorf empfing mit Eintracht Quenstedt einen vor der Saison titulierten Aufstiegsfavoriten. Weil auch die Helmsdorfer erst in der Relegation denkbar knapp am Aufstieg scheiterten, konnte man getrost von einem spannenden und gutklassigen Kreisligaspiel ausgehen. Dass es letztendlich bei dem Duell hieß, es spielt Erster gegen Siebter lag vor allem an den bescheidenen Leistungen der Quenstedter Eintracht in den letzten Wochen, als man viele Punkte ohne Not und unglücklich liegen ließ. Trotz alledem wollte man Helmsdorf Paroli bieten und die makellose Bilanz kippen.

Wieder einmal konnte Quenstedt nicht auf dieselbe Formation wie in der Vorwoche zurückgreifen. Diesmal fehlten neben Andy Edler noch Christopher Werle, Christian Klotz, André Weidl und Maik Behrens, wodurch die taktische und personelle Grundformation wieder ordentlich durcheinander gewirbelt wurde. Trotzdem stellte Ingolf Bubel in Abwesenheit von Michael Funke unsere Mannen sehr gut ein und besonders der Defensivverbund überzeugte extrem. Nach vorne war man gewillt, permanent gefährlich zu agieren und Nadelstiche zu setzen, das „Halten der Null“ stand aber im Vordergrund.

Von Beginn an entwickelte sich ein sehr intensives und auf hohem Kreisliganiveau ausgetragenes Spiel. Es ging ohne besondere Abtastphase hin und her, wobei Quenstedt hier die erste große Chance zu verzeichnen hatte. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Frank Uhlig kam Sebastian Necke im Strafraum an den Ball und verlängerte diesen mit seinen Hinterkopf nur knapp über das Tor der Helmsdorfer. Auch die Gastgeber waren nicht tatenlos im Vorwärtsgang. Immer wieder wollte man über den rechten Mittelfeldspieler Mundt oder den linken Mittelfeldspieler Barth spielen, die dann ihre Geschwindigkeit ausspielen sollten. Größtenteils gelang dies aber nicht, da sowohl Marco Werner als auch Sebastian Wohlfarth ihre Aufgaben gut erledigten. Nur einmal konnte Mundt sich im Rücken seines Bewachers davonschleichen, setzte seinen Schussversuch aber weit am Kasten vorbei.

In der 20. Minute dann die nicht unverdiente Führung für Quenstedt. Einen Freistoß von der linken Außenbahn schoss Sebastian Bartels mit viel Schnitt vom Tor weg. In der Mitte setzte sich Steven Kahle gegen seinen Gegenspieler durch und köpfte mit Wucht aus neun Metern in die Maschen. Dieses Tor gab Quenstedt sichtbar Auftrieb und man erarbeitete sich auch optisch Vorteile gegen sichtlich irritierte Helmsdorfer. Anscheinend mehr mit sich selbst beschäftigt kam der Tabellenführer zu keiner nennenswerten Torchance im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs. Mit einer verdienten Führung schickte Schiedsrichter Michak die Mannschaften in die Pause.

Nach der Pause rückte der Fußball kurzzeitig in den Hintergrund. Direkt nach Wiederanpfiff verstrickte sich Martin Pietz an der Grundlinie in einen Zweikampf und knickte dabei unglücklich um. Sofort zeigte er an, dass es nicht mehr weitergeht. Somit kam Sebastian Kühne zu seinem Einsatz, der, vorweggenommen, seine Sache ausgesprochen gut machte. Quenstedt stellte sich in der Folge auf wütende Angriffe des Gastgebers ein. Auch weil das Mittelfeld ausnahmslos gut nach hinten arbeitete und der gesamte Defensivverbund vom starken Andreas Mühlenberg geleitet wurde, hielt das Abwehrbollwerk stand und man ließ auch keine absoluten Großchancen zu. Die brenzligsten Situationen gab es nur nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und einem strittigen Zweikampf im Strafraum in den Andreas Mühlenberg verwickelt war und die Helmsdorfer einen Elfmeter sahen. Ansonst war besonders spielerisch von der VSG nicht besonders viel zu sehen.

Im Gegenteil, Quenstedt machte das, was sie richtig gut können nämlich kontern. Das Sturmduo Lengsfeld/Necke zeigte sich ungemein lauffreudig und störte die Abwehrspieler von Helmsdorf schon im Ansatz. Und auch das Zusammenspiel funktionierte gut. So war es eine Co-Produktion der beiden, die zu einer 100%-igen Chance führte. Nach Abschlag von Peter von den Berg verlängerte Necke den Ball auf Lengsfeld um selbst wieder durchzustarten. Lengsfeld sah den Platz, den Necke urplötzlich vor sich hatte und bediente ihn mit einem herrlichen Lupfer direkt in den Lauf. Auch Ballverarbeitung und Abschluss stimmten in dieser Szene, jedoch hatte Helmsdorf’s Schlussmann David Rothe etwas dagegen, dass Necke den Deckel auf das Spiel setzte. Mit einem außergewöhnlichen Reflex lenkte er den Ball gegen die Oberkante der Latte, von wo aus das Leder ins Aus sprang.

Mit zunehmender Spieldauer merkte man Quenstedt nun aber an, dass die Kräfte sichtlich schwanden, während Helmsdorf immer noch mit dem Messer zwischen den Szenen einen Angriff nach dem anderen startete. Dann nach 75 Minuten geschah quasi das Unvermeidliche. Fast in einer Kopie des Gegentreffers aus der Vorwoche gegen Volkstedt versuchte sich ein Helmsdorfer aus der Distanz. Keeper von den Berg sah den Flatterball spät und konnte somit nur nach vorne abprallen lassen. Hagen Lachmann schaltete schneller als alle anderen und schob ungestört in die Maschen.

In der letzten Viertelstunde entwickelte sich somit ein offener Schlagabtausch, diesmal mit besserem Ende für die Eintracht. In der 86. Spielminute wurde ein Befreiungsschlag des Tabellenführers früh im Mittelfeld abgefangen und direkt auf Sebastian Necke weitergeleitet. Der nahm den Ball an und sah Steven Kahle in Position laufen. Den perfekt getimten Querpass nahm Steven auf und schloss mit dem nächsten Schritt ab. Leicht abgefälscht wuchtete er das Spielgerät ins lange Eck. In den restlichen Minuten warf Helmsdorf alles nach vorne, aber mit vereinten Kräften verteidigte Quenstedt den 2:1 Auswärtssieg.

Zweifellos war das die beste Saisonleistung von Quenstedt. Nicht nur, dass man den makellos gestarteten Tabellenführer auf deren Platz besiegen konnte, nein auch spielerisch, läuferisch und kämpferisch war diese Leistung deren aus den Vorwochen um Längen überlegen. Summa summarum steht unter dem Strich ein verdienter Sieg, der sich nun auch auf die Moral der Spieler auswirken soll, um in den restlichen Spielen bis zur Winterpause eine Siegesserie zu starten. Der nächste Schritt muss hierzu am Wochenende am heimischen Sportplatz am Anger gegen die Spielvereinigung Biesenrode/Piskaborn getan werden.

Aufstellung: P.v.d. Berg – A. Mühlenberg (C), M. Pietz (49. Min S. Kühne), M. Werner, S. Wohlfarth – S. Kahle, F. Uhlig (80. Min M. Göppert), T. Elschner, S. Bartels – S. Necke, T. Lengsfeld (76. Min N. Schulze)