21_HettstedtVergangenen Sonntag gastierte die erste Männermannschaft von Eintracht Quenstedt bei schönstem Fußballwetter in Hettstedt bei FSV Hettstedt 2. Da zeitgleich unsere zweite Vertretung in Friedeburg gewann und dort mehrere etatmäßige Spieler der Ersten aushelfen mussten, war die Personaldecke auf Quenstedter Seite, auch aufgrund von kurzfristigen Absagen, mehr als dünn. Ohne Einwechselspieler stellte sich die Mannschaft vom Trainergespann Funke/Bubel von selbst auf. Trotz alledem war ein Sieg die Zielstellung, schließlich wollte man sich auch für den blamablen Auftritt aus dem Hinspiel revanchieren, als man nach 45 Minuten mit 0:3 zurücklag und nur noch auf 2:3 verkürzen konnte.

Nach kurzer Abtastphase und einigen ungenauen Distanzschüssen auf Seite der Eintracht, gewann Quenstedt im Laufe der ersten Halbzeit immer mehr an Übergewicht im Mittelfeld. Die wichtigen Zweikämpfe wurden gewonnen und der Gegner schon in der eigenen Hälfte konsequent angelaufen, wodurch nur auf lange und zumeist ungenaue Bälle zurückgegriffen werden konnte. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass Quenstedt die ersten hochkarätigen Chancen im Spiel hatte. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Frank Uhlig auf Martin Pietz war letzterer auf und davon. Manche Hettstedter befanden sich wohl im Tiefschlaf, andere forderten Abseits – nach einem Einwurf. Leider hatte Martin auf dem Weg zum von Steffen Thiesler bewachten Tor wahrscheinlich zuviel Zeit um zu überlegen, was jetzt der richtige Abschluss sein sollte. Er wählte die Variante, Thiesler zu umspielen und dann einzuschieben. Hettstedts Keeper ließ sich aber nicht abschütteln und wehrte stark mit dem rechten Fuß ab. Nur kurz darauf gewann Quenstedt tief in der Hettstedter Hälfte den Ball. Über die Stationen Pietz und Göppert landete der Ball bei Uhlig, der ebenfalls unbedrängt auf das Tor laufen konnte. Sein Abschluss aus 16 Metern war aber zu überhastet und so verzog er deutlich über das Gehäuse.

Mitten in diese Drangphase der Eintracht hatte auf einmal Hettstedt zwei große Chancen. Im Anschluss an einen Eckball sprang der Ball Kevin Krause relativ offensichtlich an den Arm. Während die Quenstedter protestierten, schloss Krause per Volleyschuss ab und zwang André Weidl zu einer Glanzparade, bei der er sich leicht an der Schulter verletzte. Da aber die Pfeife von Schiedsrichter Haufe stumm blieb, hätte der Versuch gezählt. Nur zwei Minuten später konnte Linksaußen Felix Schulze auf den langen Pfosten flanken. Dort setzte sich Eric Beberstedt von seinem Bewacher ab und köpfte aus kurzer Distanz aufs Tor. Da aber Weidl hier gutes Stellungsspiel bewies, parierte er auch diesen Ball. Der restliche Verlauf der ersten Halbzeit spielte sich dann meist zwischen beiden Strafräumen ab, wobei die Eintracht aber mehr vom Spiel und auch die gefälligere Spielanlage hatte.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Handspiel kurz vor dem Hettstedter Strafraum entschied der Schiedsrichter in der 49. Minute auf Freistoß aus viel versprechender Position. Martin Göppert legte sich den Ball zurecht und schlenzte das Leder über die Mauer genau neben den Pfosten zur verdienten 1:0-Führung für die Eintracht. Doch die Freude über dieses Tor währte nicht lange. Nur drei Minuten später bekam Hettstedt einen Freistoß auf der rechten Seite. Die Flanke war nicht besonders gut, jedoch behinderten sich zwei Abwehrspieler der Eintracht gegenseitig beim Klärungsversuch und legten somit Felix Schulze den Ball auf dem Silbertablett vor. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete mit einem sehenswerten Volley zum 1:1.

Die aufkommende Unruhe in den Reihen der Eintracht konnte dann aber in der 57. Minute wieder gelegt werden. Nach einem weiten Abschlag von Weidl scheiterte der Klärungsversuch Hettstedts relativ kläglich und Tony Elschner war auf seiner rechten Seite plötzlich auf und davon. Auf Höhe des Strafraums flankte er flach auf Uhlig, der den Ball in Ruhe annehmen und souverän im Tor unterbringen konnte. Dieses Tor nagte offensichtlich sehr an der Moral der Hettstedter und Quenstedt hatte in der Folgezeit annähernd ein dutzend gute bis sehr gute Möglichkeiten, um den Spielstand nach oben zu schrauben. Jedoch scheiterten die guten Kontergelegenheiten an Ungenauigkeiten im Abspiel und Ballannahme oder der Abschluss war nicht genau genug. Die größten Chancen hatten hier wohl Kapitän Edler, der zweimal knapp neben das Tor schoss und Martin Göppert, dessen Abschluss in höchster Not auf der Linie geklärt wurde.

Und wie es im Fußball oft so ist, wer vorne seine Chancen nicht nutzt, bekommt sie hinten rein. Der Linksverteidiger des FSV, Robert Sehnert, bekam den Ball am eigenen Strafraum und konnte von dort unbehelligt in unsere Hälfte spazieren. Niemand schien sich dafür verantwortlich, Sehnert bei seinem Sonntagsspaziergang über den Platz zu stören. Aus knapp 25 Metern fasste er sich ein Herz und schoss einfach mal aufs Tor. Er traf zwar den Ball nicht gut und eigentlich war der Abschluss auch keine Gefahr, jedoch verschätzte sich Torhüter Weidl und so kullerte der Ball flach in die linke Ecke (83.Min) Nur vier Minuten nach dem unverdienten Ausgleich setzte Eric Beberstedt nach Konter über Schulze und Knüpfer dem ganzen noch die Krone auf und erzielte die 3:2-Führung für den FSV. In dieser Situation wurde der Eintracht offen dargelegt, wie man Konter zielstrebig zu Ende spielt.

Die letzte Chance gehörte dann aber doch nochmal Quenstedt. Nach Flanke von Pietz setzte sich Uhlig mit letzter Kraft im Strafraum durch und bugsierte den Ball gegen die Laufrichtung von Thiesler Richtung Tor. Dieser konnte zwar den Ball noch halten, dies geschah, das sagten auch mehrere Spieler vom FSV nach Spielschluss, wenn auch sehr knapp hinter der Linie. Allerdings entschied Schiedsrichter Haufe im Anschluss daran nicht auf Tor, sondern pfiff das Spiel ab und besiegelte somit die zweite 3:2-Niederlage von Quenstedt gegen die zweite Vertretung des FSV in dieser Saison.

Aufstellung: A.Weidl – M. Werner, A. Mühlenberg, S. Wohlfarth, S. Rockmann – T. Elschner, M. Pietz, M. Göppert, A. Edler (C) – F. Uhlig, S. Kahle (77. Min T. Lengsfeld)