Am gestrigen Sonntag empfing Eintracht Quenstedt die Vertretung vom Mansfelder SV 90 zum vorletzten Spieltag der diesjährigen Kreisligasaison. Der Spielplan des Trainergespanns Funke/Bubel sah natürlich vor, sich für die Derbyniederlage gegen Edelweiss Arnstedt 2. aus der vergangenen Woche zu rehabilitieren. Folglich begann man im Vergleich zur Vorwoche auch wieder offensiver. Das Sturmduo bildeten hier der Torschütze vom Dienst, Sebastian Necke, und der an diesem Tag als Kapitän agierende Andreas Bubel. Man merkte sofort, dass man gewillt war, das Spiel zu kontrollieren und Torchancen herauszuspielen, schließlich hätte man bei einem eigenen Sieg die Qualifikation zu den Religationsspielen gegen den Tabellenzweiten der Weststaffel sicher, ohne dabei auf den ärgesten Verfolger Helmsdorf zu achten. Quenstedt hatte es also selbst in der Hand und begann demzufolge konzentriert und selbstbewusst.

So gab es auch direkt in der zweiten Minute schon die erste Minichance für die Eintracht. Nach schöner Flanke von Michael Höfler setzte sich Necke im Strafraumzentrum im Luftduell durch. Sein Kopfball ging allerdings über die Querlatte. Trotz guter Spielanlage und gefälligem Kombinationsspiel konnte man sich in den folgenden 15 Minuten nicht entscheidend vor dem Tor der Mansfelder in Szene setzen. Jedoch stand man in der Defensive um Libero Maik Behrens sicher und ließ keine wirkliche Gefahr zu, obwohl der Mansfelder SV immer wieder versuchte, die sehr schnellen Spitzen in Szene zu setzen. Ein Lob muss hier an Linksverteidiger Christian Klotz ausgesprochen werden, der schon in der letzten Woche gegen Arnstedt zu den besten Quenstedtern gehörte und diese Form auch im Spiel gegen Mansfeld halten konnte, indem er David Anders in der ersten Halbzeit durch konsequentes Stören direkt bei dessen Ballannahmen förmlich aus dem Spiel nahm. In der Offensive entsprang aus der nächsten gefährlichen Aktion die Führung für die Eintracht. Sebastian Necke wurde in der 18. Minute auf dem linken Flügel, Höhe Strafraumgrenze angespielt. Der Stürmer spitzelte den Ball zu Frank Uhlig der zentral ca. 20 Meter vor dem Tor, Maß nehmen, und den Ball mit einem satten Linksschuss in der rechten Ecke platzieren konnte.

In der 22. Minute musste Quenstedt die einzige Schrecksekunde in der ersten Halbzeit überstehen. Urplötzlich stand ein Stürmer des Gastes einschussbereit im Strafraum der Eintracht. Martin Pietz konnte aber mit letztem Einsatz schlimmeres verhindern, indem er den Schuss abblockte. Nur vier Minuten nach dieser Aktion traf Sebastian Necke zum 2:0 für Quenstedt. Im Strafraum angespielt, kontrollierte er geschickt den Ball, hämmerte ihn per Dropkick unter die Latte des Mansfelder Gehäuses und ließ den jungen aber guten Schlussmann des Tabellenzwölften keinerlei Abwehrchance.

Nach dieser komfortablen Führung gab es einen kleinen Bruch im Quenstedter Spiel. Zwar spielte man weiterhin gut anzusehenden Fußball, jedoch ließ man die absolute Konsequenz im letzten Angriffsdrittel vermissen, wodurch es auch keine zwingenden Torchancen bis zur Halbzeitpause gab. Einzig Torwart Röder konnte sich quasi mit dem Pausenpfiff nochmals auszeichnen, als er einen schönen Distanzschuss mit einer Faustabwehr entschärfen konnte.
Somit ging es mit einer 2:0-Führung in die Kabine.

Der Beginn des zweiten Durchgangs stand ganz im Zeichen von Quenstedt. So waren es Frank Röseler und wiederum Sebastian Necke, die mit einem Doppelschlag in der 50. bzw. 54. Minute die Partie so gut wie entschieden und zum 3:0 respektive zum 4:0 erhöhten. Röseler traf mit einem schönen Distanzschuss und Necke verwertete gekonnt ein Flanke von Höfler und markierte gleichzeitig das 100. Saisontor der Eintracht.

Im Glauben des sicheren Sieges schlichen sich aber nun leider wieder einige Unkonzentriertheiten in das Quenstedter Spiel ein, welche der Gast zu bestrafen wusste. So nutze Mansfeld ein Durcheinander im Defensivverbund der Eintracht zum Anschlusstreffer. Man spielte den Ball unbedrängt über die etwas zu weit aufgerückte Abwehrreihe und der beste Mann der Mansfelder an diesem Tag, David Anders, konnte den Ball geschickt über Torwart Röder ins Tor heben (62. Min). Die nächste nennenswerte Aktion hatten wiederum die Quenstedter in der 71. Minute zu verzeichnen. Sebastian Necke setzte hier einen Schuss aus knapp 16 Metern an die Torlatte der Mansfelder. Zehn Minuten später tat ihm das Anders auf der anderen Seite nach und traf ebenfalls das Gebälk – Glück für Quenstedt. Obwohl der Spielfluss in Folge der drei Auswechslungen auf Quenstedter Seite zusehens ins Stocken geriet und Mansfeld in der 90. Minute sogar noch auf 4:2 verkürzen konnte (Torschütze Hagen Knoche nach Vorlage David Anders) geriet man nicht noch ernsthaft in Gefahr, den Vorsprung zu verspielen und somit auch eine mögliche Teilnahme an den Religationsspielen. Die letzte Chance des Spiels hatten nochmal die Quenstedter. Einen schönen Pass in die Tiefe von Frank Röseler erlief der Minuten vorher eingewechselte Sebastian Wohlfarth. Leider versagten ihm die Nerven im Eins-gegen-Eins Duell mit dem Mansfelder Keeper und es blieb bei 4:2 für die Eintracht.

Fazit: Insgesamt reichten im Spiel gegen Mansfeld nur 30 Minuten guter Fußball, um vier Tore zu schießen und das Spiel zu entscheiden. Man muss aber bemerken, dass man absolut gewillt war und auch in der Lage ist, dem Gegner das eigene Spiel aufzudrängen und sie einzuschnüren, schließlich kam Mansfeld zeitweise kaum noch aus der eigenen Hälfte raus. Lobenswert war vor allem im ersten Durchgang die Abwehrarbeit der Eintracht, gegen einen keinesfalls Offensivschwachen Gegner. Durch diesen Sieg hat man sich jetzt endgültig den zweiten Platz in der diesjährigen Kreisligasaison gesichert. Somit steht nun fest, dass mit dem Spiel nächste Woche gegen Ahlsdorf die Saison noch nicht endet, sondern man noch zwei Endspiele im Kampf um den Aufstieg hat. Hierfür gilt es, die Konzentration weiterhin aufrecht zu erhalten, da das spielerische Potenzial absolut vorhanden ist, um wieder aufsteigen zu können. Wenn Quenstedt weiterhin mannschaftlich geschlossen auftritt, wie es in den letzten drei Heimspielen weitesgehend praktiziert wurde, kann man dem Ziel Aufstieg ganz nah sein und über das Minimalziel Religation eben jenes erreichen.

Aufstellung: A.Röder – M.Pietz, M.Behrens, M.Höfler, C.Klotz – A.Edler (82.Min S.Fahrenbruch), F.Röseler, T.Elschner, F.Uhlig (67. Min A.Mühlenberg) – A.Bubel (75.Min S.Wohlfarth), S.Necke