Am letzten Samstag reiste unsere Eintracht zum nächsten schweren Auswärtsspiel nach Wippra. Schon vorher war klar, dass an diesem Tag Höchstarbeit auf die Defensive zukommen würde, schließlich hat die Grüne Tanne einen der besten Offensivabteilungen der Liga. Entsprechend wollte man sofort bei gegnerischem Ballbesitz stören um die Angriffsmaschine Wippras gar nicht erst ins Laufen zu kommen. Bei uns im Sturm gab es diesmal neben Sebastian Necke eine Überraschung mit Tom Scheffler als Sturmpartner. Dadurch sollte die Gefahr bei schnellen Kontergegenstößen erhöht werden.

Das Spiel selbst begann ziemlich perfekt für Quenstedt. Die Abwehr der Heimmannschaft war viel zu weit aufgerückt. Den durchstartenden Tony Elschner sah Peter von den Berg und bediente ihn aus dem Mittelfeld heraus mit einem Traumpass der die gesamte Defensive aushebelte. Vor dem Torwart legte Elschner auf Necke quer und es stand 1:0 für Quenstedt nach drei Minuten. Somit war schon mal das gelungen, was eine Woche vorher beim 0:0 gegen Oberröblingen verwehrt blieb.

Leider bestand die Führung keine fünf Minuten, denn schon in der siebten Minute glich Wippra, wenn auch ziemlich glücklich, aus. Eine verunglückte Flanke von Falko Seidel senkte sich so komisch, dass Torhüter Ronny Wehling nur noch zuschauen konnte, wie der Ball im von ihm aus linken Winkel einschlug. Nach diesem Tor verfiel Quenstedt in eine Art Schockstarre, viele Bälle wurden leichtfertig verloren und von Spielfluss konnte zu dieser Zeit, zumindest auf Seite der Eintracht, keine Rede sein. Wippra hingegen ließ den Ball gut zirkulieren und kam zu mehreren großen Möglichkeiten, die sie entweder durch eigenes Unvermögen vergaben oder an Wehling scheiterten.

Nach 24 Minuten dann aber doch der 2:1 Führungstreffer. Auf der rechten Seite konnte sich Wippra gut durchsetzen und flankte in die Mitte. Wehling versuchte den Ball zu fangen, konnte ihn aber nur wegklatschen. Solche Situationen sind natürlich ein gefundenes Fressen für Torjäger Frank Gau, der sich artig bedankte und die Gastgeber per Abstauber in Führung brachte. Danach passierte bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr sonderlich viel, das gewohnte Bild an diesem Tag war allerdings weiterhin zu sehen, Wippra hatte den Ball und erspielte sich einige gute Chancen, während Quenstedt nie wirklich ins Spiel fand.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Bereits nach 48 Minuten erhöhte Stephan Weise auf 3:1, als er eine kollektive Schlafeinheit der Quenstedter Mannschaft nach einem missglückten Schussversuch von Tobias Hendrich nutze. Dann, nach 55 Minuten die nächste Hiobsbotschaft für die Eintracht. Angeschlagen ins Spiel gegangen ging es kurz nach Wiederanpfiff für Kapitän Necke nicht mehr weiter. Er hatte mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen und musste ausgewechselt werden. Nach Sebastian Kühne, der bereits nach 20 Minuten wegen einer Verletzung raus musste, der nächste Nackenschlag für die Eintracht.

Trotzdem versuchte Quenstedt noch mal über den Kampf ins Spiel zu kommen, war man spielerisch der Grünen Tanne doch unterlegen. Und nach 61 Minuten gab es sogar den 3:2-Anschlusstreffer durch Tom Scheffler. Im Anschluss an eine Ecke setzte er sich etwas unkonventionell mit Hilfe von Peter von den Berg durch und schoss aus knapp 16 Metern unhaltbar für Torhüter Stephan Rauhut ins untere Eck.

Danach versucht Quenstedt noch zum 3:3 Ausgleich zu gelangen und machte notgedrungen natürlich hinten auf, wo man dann Mann-gegen-Mann verteidigen musste. Die sich bietenden Kontergelegenheiten wurde aber selten konsequent ausgespielt, wodurch es letztlich beim 3:2 bleib. Quenstedt fehlte einfach die letzte Durchschlagskraft um wirklich noch zum Ausgleich zu kommen, allerdings wäre dieser auch alles andere als verdient gewesen.

Diese Woche spielen wir gegen Gonnatal und es wäre verdammt wichtig, endlich mal wieder mit 3 Punkten nach Quenstedt zu kommen. Dafür sollte jeder 110% abrufen – sowohl von den Spielern, als auch von mitgereisten Fans und Betreuern. Sich gegenseitig anfeuern und aufbauen bringt deutlich mehr als immer wiederkehrendes Gemecker und Rumgeschrei. Dies ist sehr kontraproduktiv und verunsichert die Mannschaft noch mehr. Nur als ein Team können wir diese extrem hohe Hürde bewältigen und den Klassenerhalt schaffen. Und in einem Team kämpft und unterstützt jeder jeden. In diesem Sinne – Einer für alle und alle für einen. Eintracht Quenstedt, Yeah!

Aufstellung: Ronny Wehling – Marco Werner, Andreas Mühlenberg, Sebastian Kühne (20. Min Sebastian Wohlfarth), Christian Klotz – Andy Edler, Tony Elschner, Normen Schulze, Peter von den Berg – Sebastian Necke (55.Min Martin Göppert), Tom Scheffler