In einem gutklassigen und kurzweiligen Kreisligaspiel trennte sich die Eintracht mit 3:2 von unserem Nachbarn aus Welbsleben. Die Eintracht, an diesem Wochenende von Ingolf Bubel und Ronald Pietz betreut, versuchte von Beginn an spielerische Akzente zu setzen und dem zum Teil böigen Wind durch ansehnliches Kurzpassspiel zu trotzen. So entstand auch direkt in der 3. Minute zum ersten Mal Gefahr vor dem Welbsleber Tor. Auf der linken Außenbahn kombinierten sich Tony Elschner und der an diesem Tag sehr aktive Tom Scheffler mit einem Doppelpass durch die Reihen der „Esels“. Letzterer schlug mit links eine scharfe Flanke auf Höhe des 5-Meterraums, von wo aus Sebastian Necke per linken Volleyschuss eiskalt vollstreckte und die Fans zum ersten Mal jubeln ließ.

Jedoch war diese Führung nicht lange von Bestand. Bereits 4 Minuten später konnte Welbsleben ausgleichen. Eine kollektive Schlafeinheit der Hintermannschaft von Quenstedt nutzte Axel Geppert zum 1:1. Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde an der Strafraumgrenze direkt auf den Kopf von Geppert verlängert. Dieser ließ den Ball nur über den Scheitel rutschten und bugsierte das Leder in das rechte untere Toreck. Im weiteren Verlauf des Spiels waren die Rollen klar verteilt. Während Welbsleben versuchte hinten stabil zu stehen und auf Konter wartete, war es an der Eintracht, das Heft nun in die Hand zu nehmen und Torchancen zu kreieren. Dies gelang über einen längeren Zeitraum nicht, versuchte man es doch zu oft mit langen, hohen Bällen, was sich aber bei den Wetterverhältnissen als nicht erfolgversprechend erwies.
So war es viel mehr eine starke Einzelaktion, die die Eintracht wieder in Front brachte. Nach 18 Minuten nahm sich der an diesem Tag als Linksverteidiger aufgebotene Michael Höfler ein Herz und dribbelte gefühlt 8 Welbsleber aus. Der darauffolgende Schussversuch aus knapp 30 Meter mit der „Pieke“ misslang zwar völlig, jedoch fand er den komplett freistehenden Christopher Werle ca. 8 Meter vor dem Welbsleber Gehäuse. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und vollendete mit einem fulminanten Schuss, den der Keeper wohl gar nicht gesehen hat, zum 2:1.

Bis zur Halbzeit passierte in der Folgezeit fußballtechnisch gesehen nicht mehr viel. Erwähnenswert wäre hier maximal noch ein Distanzschuss von Andy Edler aus über 30 Meter, den der Welbsleber Torwart über die Latte lenkte. Jedoch gab es noch eine Hiobsbotschaft kurz vor dem Pausentee. Der Torschütze zum 2:1 Christopher Werle verletzte sich bei einem Zweikampf am Oberschenkel um musste ausgewechselt werden. Wir wünschen Christopher gute Besserung und eine schnelle Genesung, und hoffen, dass er der Eintracht in den verbleibenden 4 Spielen wieder zur Verfügung stehen kann. Für ihn wurde Sebastian Wohlfarth eingewechselt.

Kurz nach Wiederanpfiff die vermeintliche Vorentscheidung im Derby. Sebastian Necke drehte sich geschickt mit Ball um seinen Gegenspieler, welcher ihn nur noch per Foul stoppen konnte. Eine ideale Freistoßposition für Libero Maik Behrens zentral, ca 20 Meter vor dem Tor. Diese Möglichkeit ließ er nicht ungenutzt und nagelte den Ball flach in die Torwartecke – somit traf er sowohl im Hin- als auch im Rückspiel per Freistoß gegen Welbsleben. Danach hatte man nie ernsthaft das Gefühl, dass die Eintracht dieses Spiel noch aus der Hand geben könnte. Im Gegenteil – man versuchte wieder mehr und mehr den Ball laufen zu lassen und erarbeitete sich einige gute Tormöglichkeiten. So waren es zum Beispiel Sebastian Necke, der nur knapp verzog, oder Sebastian Wohlfarth, welcher fast einen etwas zu kurz geratenen Rückpass eines Verteidigers erlaufen konnte, die unglücklich gute Chancen vergaben.

So kam es wie es kommen musste – Quenstedt bettelte wieder, je länger das Spiel andauerte, förmlich um den Anschlusstreffer und Welbsleben bedankte sich artig bei der Eintracht. Nach einem Eckball herrschte ein heilloses Durcheinander im Strafraum der Quenstedter. Aus dem Gewühl heraus konnte dann Thomas Weber vollenden und traf zum 3:2. Kurz danach konnte sich Torwart Alexander Röder, an diesem Tag kaum geprüft, nochmal beweisen. Er parierte einen schwierig zu haltenden Ball und drehte ihn mit den Fingerspitzen um den rechten Torpfosten. Die letzte Chance des Spiels hatte nochmal Quenstedt. Eine flache und scharfe Hereingabe von der rechten Angriffsseite verlängerte ein Welbsleber fast ins eigene Tor. Kurz nach dieser Aktion pfiff Schiedsrichter Krause das Spiel ab.

Fazit: Durch diesen Sieg ging auch das 2. Nachbarschaftsderby in dieser Saison an die Eintracht. Im Vergleich zu den letzten Spielen war deutlich zu erkennen, dass man versuchte, eine spielerische Linie zu finden. Daraus resultierten einige schöne Kombinationen und Angriffssituationen. Jedoch muss man noch konsequenter und aufmerksamer bei Standartsituationen arbeiten, resultierten doch beide Gegentreffer aus eben solchen. Trotzdem war es ein gutes Spiel, auf das man in den kommenden 4 Heimspielen aufbauen kann.

Aufstellung: A.Röder – M.Werner, M.Behrens, A.Mühlenberg, M.Höfler – M.Pietz, T.Scheffler, T.Elschner, A.Edler – S.Necke, C.Werle (42. Min. S.Wohlfarth)

(mg)