Oberroeblingen2Am vergangenen Samstag reiste unsere Eintracht zum VfB Oberröblingen mit der Aufgabe, die ersten 3 Punkte in der Rückrunde einzufahren um mit einem guten Gefühl in die nächsten harten Punktspielwochen zu gehen. Trotz der Ausfälle der Leistungsträger Röseler und Edler wollte man an die ansprechenden Leistungen der Vorwochen, besonders derer gegen Rossla und Brücken, anknüpfen. Von daher war es wenig verwunderlich, dass die gleiche Marschroute wie in den Heimspielen vorgegeben wurde: Defensiv sicher stehen und die Chancen, die sich bieten, eiskalt nutzen.

Quenstedt war von Beginn an sofort im Spiel und überzeugte durch konsequente Zweikampfführung und den ein oder anderen spielerischen Glanzpunkt. Oberröblingen wusste anscheinend nicht, wie mit ihnen geschah, da stand es schon 1:0 für den Gast. Nach einem wunderschönen Spielzug auf der linken Angriffsseite über Conrad, Pietz und von den Berg flankte ersterer punktgenau auf den Kopf von Sebastian Necke, welcher nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal traf. Er vollendete gekonnt per Kopf aus sieben Metern in die lange Ecke.

Dieser Treffer fiel nach acht Minuten, aber wer es mit der Eintracht hält, der weiß, dass ein Führungstreffer nicht immer die absolute Sicherheit bei Quenstedt bedeutet. Diesmal war es aber so. Die Spielanteile lagen weiterhin bei Quenstedt, da man defensiv aggressiv am Mann verteidigte, das Mittelfeld so gut es ging eng gestaltete und immer wieder Entlastungsangriffe startete. So konnte sich im Laufe der ersten Halbzeit Oberröblingens Keeper Zelmer ein ums andere Mal hervorragend auszeichnen und so den 0:1 Rückstand sicherstellen.

Dann kam jedoch die 31. Minute. Über die am Samstag sehr starke rechte Seite Quenstedts wurde angegriffen. Marco Werner trieb den Ball mit Tempo nach vorne und suchte das Zusammenspiel mit Tony Elschner. Nach einer schönen Passkombination war Tony frei durch Richtung Grundlinie. Es folgte der überlegte Pass in den Rücken der Abwehr Öberröblingens auf Andreas Bubel. Der ließ sich diese Chance nicht nehmen und schob den Ball durch die Beine von Zelmer zum 2:0 aus Quenstedter Sicht in die Maschen.

Der Umgangston der Spieler des Gastgebers wurde rauer, das Spiel der Eintracht noch druckvoller. In der 44. Minute gab es sogar noch das dritte Tor zu bejubeln. Ein Einwurf auf der linken Seite Höhe Strafraumgrenze wurde von Peter von den Berg mit den Kopf auf Sebastian Necke verlängert, welcher halblinks gut 14 Meter vor dem Kasten an den Ball kam. Clever ließ er den Ball laufen und schirmte diesen mit seinen Körper ab. Was folgte war eine schnelle Drehung und ein klasse Volleyschuss in die kurze Ecke.

Mit einer 3:0 Führung ging Quenstedt in die Kabine – die bis dato beste Saisonleistung. Dies war auch in sofern offensichtlich, weil Oberröblingen in der Offensive quasi nicht stattfand. Eine einzige gefährliche Situation hatte der Gastgeber in der ersten Halbzeit auf der Habenseite, setzte diese aber neben den rechten Pfosten.

Die zweite Halbzeit startete so wie die erste, nur mit umgekehrter Rollenverteilung. Plötzlich war die Eintracht noch nicht wirklich auf dem Platz und Oberröblingen griff mit dem Messer zwischen den Zähnen an. Man hatte das Gefühl, dass Quenstedt um den Anschlusstreffer bettelte, da man nun die Tugenden, welche die erste Halbzeit so einseitig darstellten, vermissen ließ. Es dauerte auch nur sieben Minuten, bis Oberröblingen zur ersten großen Chance kam – in Form eines Elfmeters. Mannschaftskapitän Stephan Ulrich verlud hierbei Torwart Weidl und verkürzte auf 1:3.

Auch in den Folgeminuten war das Spiel offener und um einiges fahriger. Der VfB ging natürlich nun erhöhtes Risiko und versuchte, Quenstedt schon im frühen Spielaufbau zu stören. Nur selten gelangen in dieser Phase Entlastungsangriffe. Ein solcher Entlastungsangriff landete dann wieder einmal bei Sebastian Necke. Unser Kapitän wurde gut 20 Meter vor dem Tor am Trikot festgehalten, der Freistoßpfiff von Schiedsrichterin Wendrich ohne Zweifel. Maik Behrens legte sich den Ball zurecht und schoss ihn in von ihm gewohnter Art und Weise scharf auf das Tor. Diesmal fand sein Schuss aber auch den Weg ins Tor. Somit stand es nach 63 Minuten 4:1 für Quenstedt und man merkte, dass dieses Tor dem Gastgeber, welcher sich nochmals aufbäumen wollte, endgültig den Zahn zog.

Einen gefährlichen Schuss konnte der VfB im weiteren Spielverlauf noch abgeben, hier bewies Torhüter Weidl aber seine Klasse auf der Linie und lenkte den abgefälschten Distanzschuss über die Querlatte. Während Quenstedt nun versuchte, das Spiel runterzuspielen, meinten einige Spieler von Oberröblingen, mit übertriebener Härte und unfairer versteckter Fouls dem Spiel doch noch ihren Stempel aufzudrücken. Besonders der eingewechselte Lars Müller erwies sich hier als besonders giftig und hatte wohl nur als Aufgabe, Sebastian Necke zu provozieren. Der Spielführer der Eintracht blieb aber ruhig und antwortete auf seine Art und Weise, nämlich indem er eben jenen Müller im Strafraum ausspielte und nur noch durch ein Foul auf dem Weg zum Tor gehindert werden konnte. Maik Behrens legte sich den Ball in der 83. Minute auf den Punkt und verwandelte gewohnt sicher zum 5:1 Endstand.

Der unrühmliche Höhepunkt des Spiels ereignete sich, als eigentlich schon alle Messen gesungen waren. Nach einem harten Zweikampf und einem kurzen Techtelmechtel zwischen Martin Pietz und Oberröblingens Kapitän Ulrich zeigte die Unparteiische Wendrich Pietz zur Verwunderung aller die glatt rote Karte mit der Begründung, Martin hätte eine Tätlichkeit begangen. Wo und inwiefern diese Tätlichkeit stattfand, geschweige denn zu sehen war, erschloss sich niemanden. Schließlich wollte Martin sich dem zwei Köpfe größeren Ulrich mit einem leichten Schubser nur vom Leib halten, da dieser relativ entschlossen und aggressiv auf Pietz losmarschieren wollte. Ein Schlag war hier jedoch nicht zu erkennen.

Somit endete dieses Spiel nicht so, wie es sich Anhänger und Spieler der Eintracht vorgestellt hatten, auch wenn das Ergebnis mehr als nur gerecht war und auf die nächsten Spiele hoffen lässt. Wenn man den gleichen kämpferischen Einsatz, die gute Disziplin, besonders bei Standartsituationen, und den gewissen Spielwitz in der Offensive, welcher in Oberröblingen klar zu erkennen war, beibehält, könnte Quenstedt noch das ein oder andere Ausrufezeichen setzen. Das erste wurde am Samstag gesetzt.

Die nächsten beiden Ausrufezeichen sollen schon diese Woche gesetzt werden. Am Donnerstag empfängt die Eintracht die zweite Vertretung von Romonta Stedten zum puren Abstiegskampfduell am heimischen Sportplatz am Anger. Anstoß ist hier um 11 Uhr. Am kommenden Sonntag gastiert Grüne Tanne Wippra in Quenstedt (14 Uhr).

Aufstellung: Weidl – Klotz, Werner, Behrens, Mühlenberg – Conrad (87. Min Schulze) Pietz, v.d.Berg, Elschner – Necke, Bubel