06_HettstedtAm vergangenen Samstag empfing Eintracht Quenstedt mit der zweiten Vertretung vom FSV Hettstedt den letztjährigen Kreisklasseaufsteiger zum sechsten Spieltag der aktuellen Kreisligasaison. Nicht nur aufgrund der sehr angespannten Personallage des FSV war Quenstedt klarer Favorit in diesem Spiel. Doch von diesem Anspruch konnte man in der ersten halben Stunde im Spiel rein gar nichts erkennen.

Weder spielerisch noch kämpferisch konnte der Gastgeber zu Beginn mit dem befreit und mutig aufspielenden Underdog mithalten, es reihte sich Fehler an Fehler, wodurch Hettstedt immer weiter aufgebaut wurde. Diese Unsicherheit sollte sich auch nach zehn Minuten im Ergebnis widerspiegeln. Nach einem Einwurf auf der linken Abwehrseite störte man Hettstedts Linksverteidiger Chris Gauk nicht beim Flanken. Auch in der Mitte war man alles andere als sortiert und eine Slapstickeinlage führte dazu, dass Eric Beberstedt unbedrängt einschieben konnte. Dabei fälschten nacheinander Sebastian Wohlfarth und Maik Behrens den Ball ab. Eben genannter Beberstedt bedankte sich artig. Auch in der Folgezeit bekam Quenstedt absolut keinen Zugriff auf den Gegner, der zugegebenermaßen auch recht ansehnlichen Fußball spielte.

Nach einer eigentlich zu weit geschlagenen Flanke von Gauk versuchte Beberstedt den Ball noch irgendwie in den gefährlichen Bereich des Strafraums zu befördern. Seine Kopfballbogenlampe führte dazu, dass sich Behrens und Torwart von den Berg nicht einig waren, wer den Ball nun klären sollte. In typischer „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ – Manier blieben beide Spieler vom Ball fern. Hettstedts Kapitän Stephan Bettführ ließ sich nicht lange bitten und schob unbedrängt am Fünfmeterraum ein. Somit stand es nach 15 Minuten 0:2 aus Quenstedter Sicht. Auch in der Folgezeit war von einem aufbäumen wenig zu sehen, stattdessen waren einige Spieler viel zu sehr mit sich oder den Fehlern der Mitspieler beschäftigt. Lauf – und Spielfreude suchte man vergeblich. Und bei Hettstedt klappte in dieser Phase des Spiels nahezu alles.

Symbolisch kann man dafür das 0:3 heranziehen. Der ehemalige Eintracht – Kicker Tom Scheffler bekam auf der rechten Außenbahn den Ball zugespielt. Er tunnelte Martin Pietz und lief Richtung Grundlinie. Als alles mit einer Flanke rechnete, zeigte Tom seine Raffinesse und schoss aus sehr spitzem Winkel aufs Tor. Peter von den Berg, der ebenfalls mit einer Flanke rechnete, wurde auf dem falschen Fuß erwischt und durfte nach 36 Minuten zum dritten Mal den Ball aus dem Tor holen. Die einzige Torchance der Eintracht im ersten Abschnitt hatte Maik Behrens quasi mit dem Pausenpfiff. Er kam aus 20 Metern frei zum Schuss, fand aber in Robby Richter, der den Ball sehenswert mit dem Fuß parierte, seinen Meister.

Im zweiten Durchgang war Hettstedt auf das Verteidigen des Vorsprungs bedacht und wollte immer mal wieder, durch Konter, gezielte Nadelstiche in die Angriffsbemühungen der Eintracht setzen. Ihr Abwehrbollwerk hielt auch bis zur 61. Minute. Dort war es Christopher Werle, der eine Vorlage von Tobias Lengsfeld verwertete und zur Aufholjagd blies. Quenstedt war nun am Drücker, allerdings blieb Hettstedt besonders über ihre schnellen Außenspieler immer gefährlich. In der 73. Spielminute wurde es nochmal richtig spannend. Werle erzielte nach einer Standartsituation etwas glücklich den 2:3 Anschlusstreffer. Mehr war aber nicht zu holen. Es blieb letztendlich bei der 2:3 Niederlage.

Fazit: Nachdem man dachte, dass Quenstedt nach zuletzt sowohl spielerisch (Sandersleben) als auch kämpferisch (Siersleben) guten Leistungen, wieder in der Kreisliga angekommen ist, wurde man diesmal bitter enttäuscht. Besonders die erste halbe Stunde war Fußball zum abgewöhnen und eine absolute Schlafeinheit. Auch im Kollektiv schaffte man nicht, sich aufzuraffen und im Kampf dagegenzuhalten. Trotz der besseren zweiten Halbzeit, wäre wohl auch ein Punkt am vergangenen Spieltag zuviel des Guten gewesen. Wie man mit schwierigen Situationen umgehen muss, zeigte uns der Gast aus Hettstedt besonders in Halbzeit eins. Nun gilt es, die Fehler die gemacht wurden, intern aufzuarbeiten und gemeinsam! an einem Strang zu ziehen, denn nur so kann man in der Kreisliga, trotz hoher Qualität bestehen. Chance zur Rehabilitation hat man schon am Donnerstag in Augsdorf und am Samstag in Quenstedt gegen Volkstedt.

Auftstellung: P.v.d. Berg – M. Werner (88. Min M. Göppert), M. Behrens, A. Mühlenberg, S. Wohlfarth – M. Pietz, T. Elschner, A. Edler (C), C. Werle, S. Kahle – T. Lengsfeld