Artikelbild_ZweiteAm vergangenen Sonntag war die zweite Vertretung unserer Eintracht bei der ersten Vertretung und Aufstiegsmitfavorit BSC 1930 Siebigerode zu Gast. Trotz mehrerer Absagen, wodurch Quenstedt nur 12 Spieler auf den Spielberichtsbogen schreiben konnte, schickte Trainer Lars Kühne eine relativ schlagfertige Truppe ins Rennen, mit der man sich einige Chancen gegen den Favoriten auf deren Fußballwiese, weil anders kann man dieses Geläuf nicht bezeichnen, ausrechnete.

Quenstedt begann forsch und ohne Angst. Defensiv stand man eng und sicher an den beiden sehr schnellen Stürmern der Gastgeber und nach vorne herrschte besonders nach Freistößen aus dem Halbfeld immer wieder Gefahr. Nach fünf Minuten wurde zum Beispiel ein Freistoß aus Quenstedter Sicht sehr unglücklich gegen die Querlatte gelenkt. Nur kurz darauf vergab auch Sebastian Conrad eine gute Möglichkeit etwas überhastet. Als die erste Drangperiode von Quenstedt etwas abebbte, verursachte man durch ein unnötiges Handspiel einen Freistoß in gefährlicher Position ca. 22 Meter vor dem eigenen Gehäuse. Der eigentliche Freistoß war überaus schwach geschossen. Allerdings erlebte die Abwehr von Quenstedt hier einen regelrechten Sekundenschlaf, wodurch plötzlich drei Mann vor Keeper Hartmann standen, um die abgefälschte Standartsituation aufzunehmen. Den ersten Torschuss konnte hierbei Veit noch stark parieren, beim zweiten Schuss war er allerdings machtlos. So stand es nach 25 Minuten 1:0. Als sei dies nicht schon Hiobsbotschaft genug, verletzte sich Hartmann beim ersten Rettungsversuch so schwer, dass er nicht mehr weiterspielen konnte.

Mathias Fischer nahm in der Folgezeit seinen Platz ein. Trotzdem schien Quenstedt nicht großartig geschockt. Man versuchte an die ersten 20 Minuten des Spiels anzuknüpfen und hatte einige gefällige Kombinationen ohne aber die letzte Konsequenz im Abschluss zu zeigen. Eine höchstumstrittene Situation gab es noch kurz vor dem Halbzeitpfiff. Der ansonsten unglücklich agierende Lothar Risch war auf einmal seinem Gegenspieler entwischt und drang in den Strafraum ein. Der Siebigeröder konnte sich nur noch per Foulspiel helfen. Für jeden ersichtlich, hätte es hier zwingend Strafstoß geben müssen. Einzig und allein Schiedsrichter Litschko sah dies anders und ließ weiterspielen. Somit ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit war Quenstedt über weite Strecken die gefährlichere Mannschaft. Jedoch ließ man in Person von Alexander Wolff und Christian Koch zwei absolute Großchancen leider liegen. Auch die ein oder andere Situation aus dem Spiel heraus hätte, bei besserer und schnellerer Spielanlage, gute Möglichkeiten versprochen. Der neu formierte Abwehrverbund um Lars Kühne stand weitestgehend sicher und ließ nur eine Chance der Siebigeröder zu. Das ständige Anrennen gegen den Abwehrriegel des Gastgebers zollte natürlich auch seinen Tribut. So mischten sich immer mehr einfache und unnötige Abspielfehler in das Spiel unserer Zweiten ein. Auch die „Zuschauer“ in Siebigerode taten ihr Übriges und versuchten durch ihre zum Teil höchstunqualifizierten Kommentare unsere Spieler und den Schiedsrichter zu verunsichern. In der 80. Minute gab es dann den Genickschlag für Quenstedt. Einen weiten Einwurf in den Quenstedter Strafraum versuchte Lars Kühne zu klären. Jedoch sprang der Ball nicht wie gewohnt auf, sondern hatte aufgrund des ca. zehn Zentimeter hohen Grases einen so komischen Aufsprungwinkel, dass unserer Libero über den Ball trat. Florian Kühne bedankte sich und schob zum 2:0 ein. Nur drei Minuten später entschied der Unparteiische nach einem angeblichen Foul von Göppert auch noch auf Strafstoß für Siebigerode. Dieser wurde sicher verwandelt und bedeutete gleichzeitig den Endstand.

Als Fazit kann man festhalten, dass dieses 3:0 absolut nicht dem Spielverlauf entspricht. Auch wenn möglicherweise Siebigerode die etwas gefälligere Spielanlage aufweisen konnte, so war Quenstedt über die 90 Minuten immer gefährlich, belohnte sich aber nicht selbst, sondern scheiterte oftmals an den eigenen Nerven. Ausschlaggebend für den zum Ende deutlichen Sieg des Favoriten war deren brutal gnadenlose Chancenverwertung. Wenn man im nächsten Spiel gegen Friedeburg das Toreschießen nicht vergisst, und man ansonsten an die gezeigte Leistung bei der BSC anknüpfen kann, ist möglicherweise gegen Friedeburg eine Überraschung möglich.

Aufstellung: V. Hartmann (25. Min L. Kühne) – M. Fischer (C), M. Göppert, M. Sturm, C. Standke – S. Kühne, A. Wolff, C. Koch, R. Schillinger – S. Conrad, L Risch