Am Wochenende empfing die Eintracht den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer und bereits feststehenden Aufsteiger in die Kreisoberliga – den SV Edelweiss Arnstedt II. Vor dem Duell war klar, wer als Favorit in die Partie geht, ist es doch nach dem Aufstieg das nächste große Ziel der Arnstedter die „perfekte Saison“ ohne Niederlage zu spielen. Somit versuchte man auf Quenstedter Seite, aus einer massierten Defensive heraus zu kontern und den Gegner durch präzise Nadelstiche ins Wanken zu bringen. Dies machte sich schon in der Startaufstellung bemerkbar. Auch aus der Not heraus, fielen mit Christopher Werle (Muskelfaserriss) und Tom Scheffler (Bänderriss im Knöchel) zwei gesetzte Offensivkräfte aus, wurde Sebastian Necke als einzigste Sturmspitze aufgeboten. Unterstützung sollte er im Angriffsspiel dann von einer offensiven Dreierreihe (Elschner, Edler, Röseler) erhalten.

Zum Spielverlauf: Trotz der defensiv eingestellten Quenstedter Mannschaft sah man bereits in der Anfangsviertelstunde, was das Arnstedter Angriffsspiel in dieser Saison auszeichnet. Immer wieder wurde der eroberte Ball durch schnelles Spiel über die sehr agilen Außenspieler nach vorn getragen. Es kam dadurch zu mehreren größeren Chancen, wovon aber keine genutzt werden konnte. Angriffe unserer Eintracht waren in der ersten Viertelstunde Mangelware. Dann eine Aktion, die den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf stellte. In der 18. Minute entschied Schiedsrichter Thomas Nolte nach einem Foul auf Freistoß für Quenstedt. Andy Edler nahm sich den Ball und legte ihn sich ca. 20 Meter vor dem Gehäuse der Arnstedter zurecht. Sein versuchter Schlenzer um die Mauer wurde von einem Arnstedter unhaltbar für Torhüter Henri Trautmann, der sich schon auf den Weg in die andere Ecke befand, abgefälscht. 1:0 für Quenstedt.

Im folgenden Spielverlauf merkte man, dass das Tor beflügelte und Quenstedt sich mehr zutraute. Es wurden eigene Angriffsbemühungen deutlich sichtbar und Arnstedt schien kurzweilig geschockt, ist man es ja kaum noch gewohnt in Rückstand zu geraten. So ergab sich kurz nach dem 1:0 sogar die Chance auf das 2:0. Eine langgezogene Flanke von Frank Röseler nahm der sträflich freigelassene Tony Elschner volley. Doch seine Direktabnahme aus gut 12 Metern fand nicht den Weg ins Tor. Nach kurzem Schütteln ob des Rückstandes fand Arnstedt wieder mehr und mehr ins Spiel. In der 27. Minute musste Michael Höfler einen gefährlichen Angriff der Edelweissen mit einem Foul unterbinden. Dies hatte nicht nur eine gelbe Karte für ihn zur Folge, sondern auch einen Freistoß aus halbrechter Position für Arnstedt. Nach einem hoch hereingetretenen Freistoß lag der Ball auf einmal in den Maschen des Quenstedter Tores und Tormann Alex Röder am Boden – sich die Rippen haltend. Nach kurzer Verwirrung entschied Schiri Nolte auf Tor, sehr zur Verwunderung der Quenstedter Eintracht, schließlich wurde Torwart Röder regelwidrig im 5-Meterraum angegangen bevor Torschütze Kevin Wehling zum 1:1-Ausgleich vollstreckte. Nach kurzer Behandlungspause konnte Röder das Spiel zum Glück fortsetzen.

Von nun an entwickelte sich ein ziemlich ausgeglichenes Spiel und jede Mannschaft konzentrierte sich auf die Sachen, die ihnen vor dem Spiel offensichtlich aufgegeben wurden. Quenstedt stand weitesgehend sicher und hielt den Ball nun gut vom eigenen Tor weg und versuchte gefährliche Konter zu fahren, während Arnstedt weiterhin besonders über ihre linke Außenbahn Angriffsversuch um Angriffsversuch initierte. Dies gelang auch abundzu ohne jedoch wirklich zwingende Torchancen herauszuspielen. Im Gegensatz zur Eintracht. Hier war es Torjäger Sebastian Necke, der sich gekonnt gegen 3 Gegenspieler durchsetzen konnte und auf einmal alleine vor Torhüter Trautmann auftauchte und somit die große Chance auf die erneute Führung auf den Fuß hatte. Jedoch verkürzte Trautmann geschickt den Winkel und hielt in guter Manier den Torversuch Neckes.

Als sich fast schon alle auf eine 1:1 Pausenführung eingestellt hatten, gab es einmal mehr in dieser Saison einen groben Fehler in der Quenstedter Defensive. Den eigentlich schon gewonnenen Ball spielte man ohne Not zentral in die Füße von Oliver Göse. Der schussstarke Mittelfeldakteur der Arnstedter nahm den Ball unbedrängt an, spielte noch einen Abwehrspieler aus und zog aus gut und gerne 25 Metern ab und versenkte den Ball unhaltbar für Röder im linken Toreck (43. min). Wer jedoch dachte, Arnstedt würde dieses Momentum in die Halbzeit mitnehmen sah sich getäuscht. Im Gegenteil, den letzten großer Kracher in Halbzeit eins hatte Quenstedt in Form von Maik Behrens. Einen quergelegten Freistoß aus halbrechter Postion schoss er Richtung Arnstedter Tor, traf aber leider nur den linken Innenpfosten von wo aus der Ball wieder ins Feld sprang. Mit diesem Paukenschlag ging die erste Hälfte zu Ende.

Auch in der zweiten Halbzeit sah man das Bild der ersten Halbzeit. Arnstedt versuchte durch sehr gutes und sehr schnelles Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen, während Quenstedt weiterhin auf Konter lauerte. Jedoch muss man konsternieren, dass die Eintracht nun kaum noch gute bis sehr gute Torchancen hatte. Erwähnenswert sind hier lediglich zwei Aktionen von Necke in denen er zum einen gefährlich vor dem Arnstedter Tor auftauchte, jedoch den Ball nicht richtig verarbeiten konnte, bzw. in Torhüter Trautmann bei einem Distanzschuss seinen Meister fand.

Die zweite Vertretung aus Arnstedt hatte nun die deutlich besseren Chancen, jedoch scheiterten sie sowohl an sich selbst, als auch an Torhüter Röder, der an diesem Tag ein ums andere Mal gute Reflexe und Aktionen zeigte. Die Vorentscheidung dann in der 79. Minute. Einmal mehr traf ein Gegner der Quenstedter nach einer Standardsituation, in diesem Fall nach einem Eckball. Nutznießer hiervon war wiederum der ehemalige Quenstedter Kevin Wehling, der somit sein zweites Tor an diesem Tag erzielen konnte. Per Kopfball konnte er Röder überwinden. Nun versuchte Quenstedt natürlich nochmal alles und warf so ziemlich alles nach vorne. Wirklich zwingende Torchancen bekam man aber nicht mehr. Das 1:4 aus Quenstedter Sicht und somit der Endstand fiel folgerichtig durch einen schnell vorgetragenen Konter. Philipp Mohr konnte hier vollstrecken. Somit bleibt Arnstedt auch im 28. Spiel in dieser Saison ungeschlagen und wird wohl auch diesen Nimbus in dieser Saison nicht mehr abgeben.

Fazit: Wenn man nur das Ergebnis betracht, kann man schnell denken, dass Arnstedt die Quenstedter düpiert und ohne Gefahr den Sieg im Spitzenspiel der Kreisliga Nord nach Hause gebracht habe. Wer das Spiel gesehen hat, wird diesem vorschnellen Urteil wohl nicht zustimmen. Grade in der ersten Halbzeit war Quenstedt bei den wohldosierten Vorstößen immer wieder brandgefährlich und Arnstedt, trotz ihrer Überlegenheit, hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es plötzlich 2:0 für Quenstedt steht. Hätte, wenn und aber, das Leben im Konjunktiv wäre ein Schönes, man muss allerdings realistisch sehen, dass der Sieg der Edelweissen absolut in Ordnung geht, waren sie doch zielstrebiger in ihren Angriffsbemühungen.

Trotz alledem sollte man die geschlossene kämpferische Mannschafsleistung der Eintracht nochmals hervorheben. Man steckte nie auf und unterband das Spiel des Tabellenführers so gut es ging – nicht umsonst schossen sie zwei Tore nach Standards und eins per Weitschuss. Das Ergebnis letztendlich ist um mindestens eins wenn nicht sogar um 2 Tore zu hoch ausgefallen und vor allem auf der gezeigten Mannschaftsleistung kann man nächste Woche im Spiel gegen den Mansfelder SV aufbauen. Durch die Niederlage der Helmsdorfer in Klostermansfeld (4:3) kann hier schon der 2. Platz und somit (vermutlich) die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation in die Kreisoberliga gesichert werden. Dafür zählt natürlich nur ein Sieg und drei Punkte für die Eintracht!

Aufstellung: A.Röder – M.Werner (80. Min. S.Wohlfarth), M.Behrens, A.Mühlenberg, C.Klotz – M.Pietz, M. Höfler (90. Min. S.Fahrenbruch), F.Röseler, A.Edler, T.Elschner – S.Necke