26_HelmsdorfVergangenen Samstag empfing der Tabellenzweite aus Quenstedt mit Helmsdorf den Ersten der Kreisliga Nordost zum Topspiel des 26. Spieltages am heimischen Sportplatz am Anger.

Während Helmsdorf mit einem Sieg ihr Polster auf den direkten Verfolger auf komfortable neun Punkte bei noch vier ausstehenden Spielen hätte ausbauen können, wollte unsere Mannschaft durch einen Punktedreier im sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ das „Titelrennen“ nochmals spannend machen und die Vertretungen der SG Mansfelder Grund, Polleben und Hettstedt II, welche als direkte Aufstiegskonkurrenz allesamt erst am Sonntag spielten, gehörig unter Druck setzen. Dieses Unterfangen sollte, ähnlich wie im Hinspiel, als man in Helmsdorf mit 2:1 gewinnen konnte, mit unbedingten Sieges- und Kampfeswillen, hoher Laufbereitschaft und Zielstrebigkeit im Abschluss erreicht werden. Personaltechnisch konnte das Trainergespann auf den wiedergenesenen Torwart Weidl zurückgreifen. Einzig Kahle, Lengsfeld, Schulze und Kühne fehlten im Aufgebot.

Das Spiel begann ohne große Abtastphase und mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Jedoch merkte man der Eintracht in einigen Situationen eine gewisse Nervosität an. Oft versprangen Bälle bei der Annahme oder Spieler rutschten auf dem nassen Geläuf weg. All diese kleinen Nuancen trugen dazu bei, dass Quenstedt in der Anfangsviertelstunde öfters den Kürzeren in direkten Zweikämpfen zog. Auch die Zuteilung war in der Rückwärtsbewegung verbesserungswürdig. Der Klassenprimus wusste dies aber vorerst nicht auszunutzen. Den ersten wahren Hochkaräter im Spiel hatte die Eintracht. Nach 20 Minuten gelang der Ball auf die rechte Seite zum aufgerückten Außenverteidiger Marco Werner. Seine flache Flanke auf Höhe des Elfmeterpunktes ließ Sebastian Necke geschickt auf Tony Elschner durch und narrte damit drei Helmsdorfer Verteidiger. Tony entschied sich für die Variante, den Ball mit vollem Risiko volley zu nehmen. Jedoch konnte der Torhüter der VSG, Andy Sikorski, das Leder mit einem herausragenden Reflex noch an den Innenpfosten lenken, von wo aus das Spielgerät wieder den Weg aufs Feld fand.

Quenstedt fand jetzt besser ins Spiel und kam zu einigen Frei- und Eckstößen. Leider flog einer dieser Eckstöße der Mannschaft buchstäblich um die Ohren. Nachdem die Standardsituation abgefangen wurde, drosch Helmsdorf den Ball nach vorne auf den dort lauernden Toptorjäger Rajko Rasser. Dieser profitiere davon, dass zuerst Steven Rockmann und direkt danach Andreas Mühlenberg über den Ball traten. Auf und davon schloss er die Eins-gegen-Eins Situation souverän gegen den chancenlosen André Weidl ab (22. Min). Quenstedt zeigte sich nur kurz geschockt und versuchte nun, selbst konsequenter nach vorne zu spielen. Trotz vieler Fehlabspiele im letzten Drittel des Spielfeldes gelang es der Eintracht noch zweimal gefährlich in den Strafraum einzudringen. Beide Male wurde Tony Elschner freigespielt und konnte mit Tempo in den Sechzehner eindringen. Beim ersten Mal ließ ihn sein Gegenspieler auflaufen, über einen Elfmeterpfiff hätte sich niemand beschweren dürfen. Beim zweiten Mal kam Tony auch an seinem Gegenspieler vorbei, jedoch antizipierte Sikorski die Situation gut und konnte den Winkel entscheidend verkürzen und so den Ball abwehren. Auch ein gefährlicher Freistoß von Bartels aus 25 Metern entschärfte Sikorski gut. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann gemächlich, da beide Mannschaften versuchten, keine entscheidenden Fehler zu machen. Diesen entscheidenden Fehler mit nachhaltiger Wirkung beging dann Quenstedt nach genau einer Stunde Spielzeit. Wieder war es Rasser, der die Situation durch ein gutes Dribbling provozierte, indem er gleich mehrere Gegenspieler stehenließ. Letztendlich war es Sebastian Bartels, der durch ein „Alles oder Nichts Tackling“ im Strafraum versuchte, die Situation zu bereinigen. Rasser spitzelte den Ball im richtigen Moment an Bartels vorbei und nahm die Einladung dankend an. Da Bartels bereits früh in der Partie wegen Meckerns mit gelb verwarnt wurde, blieb Schiedsrichter Oestreich, der an diesem Tag, besonders in der Anfangsphase, durch sehr häufiges Zücken der gelben Karte auffiel, keine andere Wahl als Bartels mit gelb-rot vom Platz zu schicken. Den fälligen Strafstoß versenkte Stefan Lorenz mit etwas Glück im rechten unteren Eck, obwohl Weidl die Ecke ahnte.

Danach gab es, auch dem Platzverweis geschuldet, eine taktische Umstellung auf Seiten der Eintracht. Mit dem angeschlagenen Rockmann verließ der Vorstopper für Höfler, der sich im Sturm einordnete, den Platz – man spielte also Hop oder Flop. Und nur fünf Minuten nach dem Wechsel wurde man abermals böse vom Tabellenführer ausgekontert. Einen schlampigen Ball aus dem Mittelfeld konnte Helmsdorfs Abwehrreihe ohne Probleme abfangen und direkt auf den rechten Flügel spielen. Von dort erreichte eine maßgenaue Flanke Rasser, der seinen Doppelpack schnürte und dem Spiel den Deckel aufsetzte (69. Min).

Danach passierte auf beiden Seiten nicht mehr viel. Die VSG Helmsdorf machte nicht mehr als nötig und spielte ihren Stiefel runter und Quenstedt war letztendlich doch auf Schadensbegrenzung aus. Letztendlich muss man festhalten, dass der Sieg des Tabellenführers absolut verdient war und die Revanche für das Hinspiel glückte. Möglicherweise um ein Tor zu hoch ausgefallen, spiegelt das Ergebnis trotzdem den Spielverlauf größtenteils wider. Besonders Rasser war immer wieder gefährlich und von unserer Verteidigung selten zu greifen.

Da am Sonntag aber mit der SG Mansfelder Grund auch der Tabellendritte völlig überraschend zu Hause gegen Ahlsdorf verlor, bleibt die Eintracht weiterhin mit einem Punkt Vorsprung auf dem Aufstiegsplatz. Der VSG kann man wohl zum Aufstieg in die Kreisoberliga gratulieren. Bei noch zwölf zu holenden Punkten haben sie zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei. Für Quenstedt bleibt der Aufstiegskampf weiterhin spannend. Am kommenden Sonntag muss man zur Spielgemeinschaft Biesenrode/Piskaborn, wo alles andere als ein Sieg nicht auf der Agenda steht.

Aufstellung: A. Weidl – M. Werner, A. Mühlenberg (C), F. Röseler, S. Rockmann (65.Min M. Höfler) – T. Elschner, M. Pietz, M. Göppert (46.Min A. Edler), S. Bartels – S. Necke, F. Uhlig (75.Min S. Wohlfarth)