09_Klostermansfeld_MSVLetzten Samstag empfing Eintracht Quenstedt die Spielvereinigung von Klostermansfeld/MSV Eisleben zum zehnten Spieltag der diesjährigen Kreisligasaison. Nach dem knappen Auswärtssieg in Rottelsdorf wollten die Jungs von Trainer Michael Funke natürlich nachlegen, um wieder ernsthaft an die Aufstiegsränge heranzukommen. Einmal mehr gab es mehrere Absagen in den Reihen der Eintracht, wodurch wieder einiges umgestellt werden musste. Trotz alledem bekamen die 32 Zuschauer am Quenstedter Anger eine schlagkräftige Truppe zu sehen. Vor allem im Mittelfeld erhoffte sich Funke durch einen taktischen Clou ein kreatives Übergewicht um dem vorzubeugen, was Quenstedt schon in Spielen gegen Volkstedt oder Augsdorf in arge Bredouille brachte, nämlich, dass man spielerisch nur bedingt Mittel gegen gut stehende Defensivreihen fand. Mit weniger als drei Punkten wollte sich niemand auf Quenstedter Seite zufrieden geben.

Die Eintracht begann auch sofort mit Dampf und spielte weitestgehend auf das Tor der Gäste. So hatte Torjäger Necke direkt nach einer gespielten Minute die erste gute Tormöglichkeit. Nachdem Christian Klotz, der für den verletzten Marco Werner in das Aufgebot rückte, mit einem schönen Heber den linken Verteidiger von Klostermansfeld überlupfte, konnte Tony Elschner in aller Ruhe eine Flanke in den Strafraum spielen. Diese köpfte Necke leider direkt auf Gästetorhüter Marcel Nelle. Es sollte nicht die letzte gute Möglichkeit bleiben. Um die Angriffsbemühungen der Spielvereinigung auf den Punkt zu bringen, bedarf es eigentlich nicht vieler Worte. Sie rückten, wenn sie mal in Ballbesitz waren, mit maximal drei Mann aus der geschlossenen Defensive heraus und suchten dann meist aus gut und gerne 30-35 Metern ihr Glück. So war es nicht verwunderlich, dass Torwart André Weidl bei seinem Comeback im Tor der Ersten nach seinem Nasenbeinbruch in der gesamten ersten Halbzeit nur einen Ball halten musste.

Aber auch Quenstedt tat sich schwer. Obwohl man gefühlt 80% Ballbesitz hatte, fehlte die zündende Idee, oft wurden Bälle zu lange gehalten oder durch Unkonzentriertheiten leichtfertig verloren. Und wenn doch mal ein Angriff mit einem sehenswerten Pass in die Tiefe veredelt werden konnte, pfiff Schiedsrichter Zahn dies zurück. So geschehen bei dem wohl besten Angriff in der ersten Halbzeit, als Andreas Bubel eigentlich alleine auf dem Weg zum Tor war, aber durch eine höchstumstrittene Abseitsentscheidung zurückgepfiffen wurde. Torlos ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit einer stürmenden Eintracht und der bis dato besten Torchance des Spiels. Nach 50 Spielminuten konnte sich Steven Kahle auf der linken Außenbahn lösen und drang mit hohem Tempo in den Strafraum ein. Aus dem Augenwinkel sah er Andreas Bubel in Richtung zweiter Pfosten starten. Uneigennützig legte Steven in dieser Situation den Ball nochmal quer. Doch leider kam Andreas einen Schritt zu spät und verpasst den Ball, wodurch es beim 0-0 blieb. Auch in der Folgezeit rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor des Drittletzten der Kreisliga Nordost, der geschickt verteidigte und ab und zu mit Fortuna im Bunde war.

Doch nach 75 Minuten war auch dieses Glück aufgebraucht und Quenstedt kam zum mittlerweile überfälligen Führungstreffer. Im Anschluss an einen Eckball bekam Klostermansfeld den Ball nicht ordentlich aus der Gefahrenzone. Tony Elschner erkämpfe sich das Leder am rechten Strafraumeck und zog von dort parallel zum Tor Richtung Mitte. Der etwas verunglückte Abschluss mit dem schwächeren linken Fuß erwies sich dann als Traumpass auf Sebastian Necke, der eben da stand, wo ein Torjäger stehen muss. Er hielt nur noch den Fuß in die Flugbahn des Balles und erzielte so seinen mittlerweile fünften Saisontreffer.

In der letzten Viertelstunde machte Klostermansfeld dann von seinem kompletten Wechselkontingent gebrauch, um noch einmal Unordnung in die kaum geforderte Defensive von Quenstedt zu bringen. Erste Wirkung zeigte dies, als Frank Uhlig einen hohen Rückpass auf Andre Weidl spielte, der diesen nicht verarbeiten konnte und nur mit Mühe und Not den Ausgleich verhinderte. Natürlich wurde aufgrund der Offensivwechsel des Gastes deren defensive Grundausrichtung nun komplett über den Haufen geworfen, was für Quenstedt mehr Räume für ihr an sich gutes Konterspiel bedeutete. Nur kam auch hier oftmals der entscheidende Pass nicht an. Doch in der 89. Minute gab es die hundertprozentige Chance, die den „Deckel auf das Spiel“ gemacht hätte. Wieder spielte Quenstedt über die linke Angriffsseite. Diesmal konnte Christopher Werle seine Geschwindigkeitsvorteile ausspielen und passte im perfekten Moment auf den mitgelaufenen Steven Kahle. Der scheiterte allerdings im Eins-Gegen-Eins Duell und auch Werle konnte die Nachschusschance nicht nutzen. So mussten alle, die mit der Eintracht mitfiebern, bis zur letzten Sekunde zittern.

Und wie es im Fußball oft nun mal ist, kam Klostermansfeld/Eisleben noch zu einer guten, und gleichzeitig ihrer besten Chance. Nach einem Einwurf auf Höhe der Mittellinie kam kein Eintrachtkicker in den direkten Zweikampf gegen Alexander Otto. Der fasste sich aus gut und gerne 25 Metern ein Herz und traf den Ball nahezu perfekt. Das Geschoss flatterte auf Weidl zu, der den Ball folglich nur abprallen lassen konnte. Der Kapitän des Gastes, Andreas Heise, reagierte am schnellsten und drückte den Ball irgendwie zum 1-1 Ausgleich über die Linie. Schiedsrichter Zahn pfiff die Partie nur nochmal kurz an, um sie nur Augenblicke später zu beenden.

Fazit: Wieder einmal dominiert Quenstedt über weite Strecken des Spiels den Gegner und steht mit fast leeren Händen da. Wie schon gegen Augsdorf, Volkstedt und Hettstedts Reservemannschaft war auch im Spiel gegen Klostermansfeld die Eintracht über den Großteil des Spiels tonangebend. Trotzdem stehen aus den Spielen unterm Strich nur drei von möglichen zwölf Punkten auf der Habenseite. Vor allem im läuferischen, als auch im Bereich der Spielfreude und Mannschaftsdienlichkeit hat man oft das Gefühl, dass Teile des Teams nicht an ihr absolutes Leistungslimit gehen (können). Doch genau dieses Limit, wenn nicht sogar etwas darüber hinaus, muss am kommenden Samstag (14:00Uhr!!) in Helmsdorf abgerufen werden, um den bis hierhin ungeschlagen Tabellenführer ins Wanken zu bringen.

Aufstellung: A.Weidl – C. Klotz (46. Min M. Behrens), A. Mühlenberg (C), S. Wohlfarth – M. Pietz, C. Werle, T. Elschner, F. Uhlig, S. Kahle – A. Bubel, S. Necke