Aufgrund von organisatorischen Problemen folgen nun im kommenden Bericht kurze Spielzusammenfassungen der letzten drei Punktespiele der Eintracht aus der laufenden Kreisoberligasaison.

Den Anfang macht hierbei der zweite Spieltag. Vor knapp drei Wochen reiste Quenstedt nach Sangerhausen um dort gegen die Reservemannschaft des Verbandsligateams vom VfB anzutreten. Auf deren hervorragenden Kunstrasenplatz entwickelte sich ein Spiel auf hohem Kreisoberliganiveau. Beide Teams setzten von Anfang an auf spielerische Akzente, wobei sich Quenstedt keineswegs hinter dem Gastgeber verstecken musste. So kam es nicht von ungefähr, dass die Eintracht nach elf Minuten mit 1:0 in Führung ging. Nach gutem Pressing von Böhm und Wechselberger kam Neuzugang Florian Neumann an den Ball. 25 Meter vor dem Tor sah er, dass sich der Torhüter des VfB, Tom Weise, zu weit vor seinem Kasten positioniert hatte. Mit einem überlegten Lupfer überwand er Weise und brachte Quenstedt mit seinem ersten Pflichtspieltor für seinen neuen Verein in Führung.

Sangerhausen versuchte nun das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, kam aber nur äußerst schmeichelhaft zum Ausgleich. Im Anschluss an eine schlechte Ecke verlängerte Abwehrchef Mühlenberg den Ball unglücklich in den eigenen Kasten (17. Min). Infolgedessen steckte Quenstedt aber nicht auf, sondern bot dem Gastgeber weiterhin die Stirn und war spielerisch sogar über weite Strecken der ersten Halbzeit besser. Bis zur erneuten Führung wurden noch einige gute Chancen vergeben, der Spielzug zur Führung selbst war aber ein klasse herausgespielter Konter. Nach einem Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte spielte Göppert einen weiten Ball genau in den Lauf von Spielmacher Martin Pietz. Unsere Nummer 10 ließ alle Gegenspieler stehen und zog mit allerhöchstem Tempo in den Strafraum. Kurz vor der Grundlinie folgte der genaue Pass in die Mitte, wo Felix Wechselberger in Torjägermanier lauerte und nur noch den Fuß hinhalten musste (25. Min).  

Jetzt war Sangerhausen wieder am Zug auszugleichen. Dies geschah tatsächlich auch in der 37. Spielminute. Zwar war das Kombinationsspiel, was zum Tor führte, absolut sehenswert, der Ballverlust der Eintracht unmittelbar vor diesem Angriff in eigener Vorwärtsbewegung absolut tödlich. Torschütze zum 2:2 war der pfeilschnelle Stürmer Youssef Nouhoum. Mit dem 2:2 ging es in die Pause. Auch in der zweiten Spielhälfte bot sich den 87 zahlenden Zuschauern ein Spiel auf Augenhöhe. Zahlreiche Chancen „hüben wie drüben“ gab es zu bestaunen, der einzige Treffer fiel allerdings ins Tornetz der Eintracht. Ein eigentlich als Flanke gedachter Ball rutschte Mika Scholz über den Schlappen und überraschte Hüter Weidl, da sich das Leder ins lange Eck senkte (75. Min). Danach versuchte Quenstedt auf den nicht wirklich verdienten Führungstreffer zu antworten, mehr als zwei gute Chancen, die beide von Weise vereitelt wurden, konnte man sich aber nicht erspielen. Somit blieb festzuhalten, dass man trotz starker Spielanlage und guter Chancen ohne etwas Zählbares aus Sangerhausen zurückfuhr.

Aufstellung: A. Weidl – A. Ulrich, A. Mühlenberg, A. Edler, F. Röseler – M. Göppert (80. Min S. Kühne), T. Elschner, M. Pietz, F. Neumann – F. Wechselberger (78. Min N. Schulze), N. L. Böhm

Eine Woche später empfing die Eintracht den Tabellenführer SV Allstedt. Mit neuem Selbstvertrauen, jedoch ohne den verletzungsbedingt fehlenden Leistungsträger Martin Pietz, sollte hier ein erstes Ausrufezeichen gesetzt und die ersten Punkte eingefahren werden. Jedoch bekam Quenstedt bereits nach sieben Minute die kalte Dusche. Nach einer Unstimmigkeit im Mittelfeld der Eintracht gelang ein flacher Ball zu einfach zu Allstedts Lucks. Dieser nahm Tempo auf und legte sich den Ball an Andreas Mühlenberg vorbei. Dieser versuchte zu reparieren, was nicht mehr zu reparieren war und erwischte beim Alles-oder-nichts-Tackling nur Lucks kurz vor dem Strafraum. Schiedsrichter Graf entschied allerdings fälschlicherweise auf Elfmeter und beließ es für Mühle bei einer Ermahnung. Über einen Platzverweis hätte sich auf Quenstedter Seite wohl niemand beschweren können. In Anbetracht dessen, dass Graf aber auf Elfmeter entschied, kam man wohl auf „ausgleichendes Unrecht“ plädieren. Wie dem auch sei, die Verantwortung des Strafstoßes übernahm Hannes Böhme, der Weidl verlud und zum 0:1 traf.

Es entwickelte sich von nun an ein sehr laufintensives und kampfbetontes Spiel ohne aber unfair zu werden. Quenstedt fing sich etwas ob des frühen Schocks und versuchte seinerseits den spielerisch besseren Gästen einiges an Kopfzerbrechen zu bereiten. Dass dies auch fast geklappt hätte, lag an einem schönen Zusammenspiel von Elschner und Böhm. Tony tankte sich auf rechts durch und spielte einen flachen Pass in die Mitte. Böhm spritze in die Lücke und bugsierte den Ball gegen die Unterkante der Latte. Als sich das Spiel etwas zu beruhigen schien und das Geschehen sich mehr auf Mittelfeldgeplänkel beschränkte, geriet die Eintracht wieder einmal durch einen individuellen Fehler in arge Nöte. Nach einem langen Ball ließ sich Schulze zu einfach vom aggressiven Meye überrumpeln und verlor den Ball am eigenen Strafraum. Allstedts Nummer Elf bediente per Querpass seinen Sturmkollegen Lucks, welcher nur noch in die lange Ecke einschieben brauchte. Somit ging Quenstedt mit einem unnötigen 0:2 Rückstand in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit schien die Eintracht jetzt aufgeweckter und ließ sich besonders durch Frank Röseler, der auf der Spielmacherposition von Pietz stark aufspielte, mitreißen. Nachdem einige Torchancen liegengelassen wurden und von Allstedt nicht mehr viel zu sehen war, erzielte, nach Florian Neumann aus der Vorwoche, der nächste Neuankömmling im Quenstedter Kader sein erstes Pflichtspieltor für die Eintracht. Nur eine Viertelstunde nach Einwechslung für Wechselberger trug sich Jugendspieler Alexander Otto in seinem ersten Männerpflichtspiel überhaupt gleich in die Torschützenliste ein (66. Min). Vorausgegangen war eine starke Vorarbeit von Röseler, der mit einem unwiderstehlichen Antritt gleich drei Gegenspieler stehen ließ und Otto vorbildlich bediente. Quenstedt war von nun an im Spiel und schnürte den Tabellenführer förmlich in der eigenen Hälfte ein. Jedoch verpasste man es, eine der vielen guten Chancen konsequent zu nutzen. Mal war es Ungenauigkeit, mal war es Pech wie bei einem super Kopfball vom umtriebigen Otto, den die Defensive von Allstedt zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekam.

Aber wie es beim Fußball oftmals so ist, bekommt man hinten die Tore, wenn man vorne die Chancen nicht nutzt. Mit einer der ganz wenigen Angriffsbemühungen des Spitzenreiters ließ sich Quenstedts Abwehr etwas überrumpeln und kassierte nach einer sehenswerten Kombination den vermutlichen Nackenschlag nach 79 Minuten. Torschütze war abermals Alexander Lucks. In der 82. Spielminute brannten Allstedts Petermann nach intensiven Zweikampf mit Röseler die Sicherungen durch und er trat gegen den am Boden liegenden Quenstedter nach. Schiedsrichterassistentin Jessica Kirsch sah besagtes Vergehen und berichtete Schiedsrichter Graf davon. Dieser blieb konsequent und schickte Petermann vorzeitig zum Duschen. Die Eintracht versuchte nun nochmal die letzten Kraftreserven zu mobilisieren, mehr als der Anschlusstreffer von Kapitän Edler nach einem Handelfmeter in der 93. Minute war den Hausherren aber nicht mehr vergönnt. So trennte man sich innerhalb von sechs Tagen zum zweiten Mal unglücklich 2:3 gegen einen im Vorfeld überlegen Erscheinenden, aber letztendlich sich auf Augenhöhe befindlichen Gegner.

Aufstellung: A. Weidl – A. Ulrich, A. Mühlenberg, A. Edler, N. Schulze (51. Min S. Kühne) – M. Göppert (75. Min L. Kühne), T. Elschner, F. Neumann, F. Röseler – F. Wechselberger (51. Min A. Otto), N. L. Böhm

Den Abschluss des Spielberichtroundups bildet das Gastspiel der Eintracht bei den „Unbeugsamen“ in Rottleberode vom vergangenen Wochenende. Mit argen Personalproblemen und ohne den verhinderten Trainer Bubel trat die Mannschaft die ca. 60 Kilometer Fahrtweg in den Südharz an. Mit dem Wissen, dass man mit Rottleberode auf eine spielstarke und physisch vermutlich stärkste Mannschaft der Liga trifft, sollte aus einer defensiven Grundordnung heraus der Gegner mit schnellen Kontern unter Druck gesetzt werden. Dieses Vorhaben misslang aber schon von Beginn an. Weite Bälle wurden von den langen Mittelfeldspielern des Gastgebers sofort in die gefährliche Zone zurückbefördert, bei kurzem Passspiel war der Ball, auch aufgrund des hohen Drucks von Wacker, aber eben auch wegen Konzentrationsmängel oft schon nach der dritten Station verloren. Trotzdem hielt man mit viel Glück lange das schmeichelhafte 0:0 gegen die starke Heimmannschaft.

In der 34. Minute lud dann Quenstedt Rottleberode förmlich zum ersten Tor des Tages ein. Nach einem Missverständnis bei einem kurz ausgeführten Abstoß zwischen Edler und Röseler war Andreas Hellwig alleine durch und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Auch das 0:2 aus Sicht der Quenstedter entstand aus einer Unkonzentriertheit im eigenen Spielaufbau. Zu leichtfertig verspielte man eine gute Konterchance und rannte damit ins offene Messer, da sich die gesamte Mannschaft in der Vorwärtsbewegung befand. Kartheuser startete in den sich bietenden Raum, wurde von Hellwig bedient und ließ Torhüter Marcus Winter im Eins-gegen-Eins keine Chance (45. Min).

Sieben Minuten war die zweite Halbzeit erst alt, als Andreas Hellwig mit seinem zweiten Tor des Tages dem Spiel jegliche Spannung für jene nahm, die auf eine sich stark aufbäumende Mannschaft der Eintracht wie im Spiel gegen Allstedt hofften. Nach 63 Minuten flog Quenstedt ein eigener Einwurf tief in der gegnerischen Hälfte um die Ohren, da man den Ball, wie sooft an diesem Tag, zu leichtfertig her schenkte. Tony Strunck machte hierbei das 4:0 indem er Winter austanzte und ins leere Tor einschob. In der 71. Minute erzielte Nick Louis Böhm nach Freistoßvorlage von Andy Edler mit einem satten Volleyschuss zumindest das 4:1 was gleichzeitig sein erstes Tor in der Kreisoberliga für Quenstedt bedeutete. Der Sekundenzeiger umrundete keine zweimal das Rund der Uhr, da schnürte mit Kartheuser nach Hellwig der zweite Rottleberöder einen Doppelpack. Nach einer weiten Flanke konnte er hier unbedrängt einköpfen. Das letzte Tor des Tages erzielte die Eintracht in Form von Böhm der nach schönem Zuspiel von Martin Göppert den herausstürzenden Torwart von Rottleberode mit einem überlegten Linksschuss überwand (88. Min).

Aufstellung: M. Winter – M. Werner, A. Edler, F. Röseler, N. Schulze – M. Göppert, T. Elschner, M. Pietz, N. L. Böhm – F. Wechselberger (70. Min S. Landeck), A. Otto (55. Min S. Kühne)

 

Fazit: Nach nunmehr vier Spieltagen steht die Eintracht aus Quenstedt mit null Punkten am Tabellenende der Kreisoberliga. Trotz zum Teil guter Leistungen nach dem blamablen Auftakt gegen Welbsleben war es unserer Elf nicht vergönnt, die ersten Zähler auf der Habenseite zu verbuchen. Mal scheiterte man am notwendigen Glück, welches Mannschaften aus dem Tabellenkeller oftmals abzugehen scheint, manchmal waren es Unkonzentriertheit im Torabschluss. Zu oft waren es jedoch krasse individuelle Fehler, die die Mannschaft um den verdienten Lohn brachte. Natürlich fallen im Fußball Tore nur äußerst selten ohne vorangegangene Fehler, jedoch sollte man zu bedenken geben, dass es in dieser Häufigkeit nicht passieren darf, sonst gehen der Mannschaft noch öfter in dieser Saison Punkte unnötig durch die Lappen. Womit nun diese Fehler im Zusammenhang stehen, kann man natürlich nicht mit totaler Klarheit aufdecken. Jedoch wäre ein erster Schritt die Chance auf Fehler zu minimieren eine rege und regelmäßige Teilnahme am Training, schließlich kommen Unkonzentriertheiten nicht zuletzt durch mangelnde Kondition zum Vorschein. Dass die Mannschaft ansehnlichen, guten und schnellen Fußball spielen kann, hat man über weite Strecken gegen Sangerhausen und zumindest in der zweiten Halbzeit gegen Allstedt gesehen. Auch das Spiel gegen Rottleberode hatte seine positiven Seiten. Vor allem der Zusammenhalt der Mannschaft gegen einen, an diesem Tag, deutlich zu starken Gegner, verhindert eine Demontage wie gegen Welbsleben. Wenn man nun alle positiven Aspekte der vergangenen drei Spiele auf einen Nenner bringt und über einen längeren Zeitraum die Leistung abruft, die diese Mannschaft zu leisten im Stande ist, werden die Punkte gegen den Abstieg früher oder später kommen (müssen). Aber manchmal muss man eben sein Glück zuerst erzwingen bevor man überhaupt ins Rollen kommt.

Kommendes Wochenende setzt die Erste aufgrund eines spielfreien Wochenendes im Spielbetrieb aus. Wer dennoch eine Männermannschaft von Quenstedt unterstützen will, kann gerne nach Helmsdorf kommen, wenn die Spielgemeinschaft Harkerode/Quenstedt gegen die VSG II ihren Platz in der Spitzengruppe verteidigen will. Anstoß ist hier 12:00 Uhr.

Sport frei!