07_BrueckenVergangenen Samstag trat Eintracht Quenstedt die lange Auswärtsfahrt zur traditionell sehr heimstarken Fortuna aus Brücken an. Bei bestem Fußballwetter und unter der Leitung des guten Schiedsrichters Jörn Langbein sollte sich hierbei ein spannendes und interessantes Spiel entwickeln. Personaltechnisch musste Trainer Ingolf Bubel einmal mehr umstellen (Ausfälle u.a. Necke, Bubel, Weiss, Weidl, Kühne), konnte aber trotzdem eine starke Truppe auf die Sportanlage schicken. So war die ambitionierte Zielsetzung des Trainers den Fortunen das Leben so schwer wie möglich zu machen und nach Möglichkeit etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen.

Entgegen der Anweisung erstmal bedächtig nach vorne zu spielen, begann die Eintracht wie die Feuerwehr und setzte den Gastgeber quasi mit dem Anpfiff unter Druck. Es waren gerade einmal drei Minuten gespielt, da hatte Quenstedt durch Felix Wechselberger die erste große Chance. Bei einem schönen Spielzug über unsere linke Seite nutzte der agile Linksverteidiger Schulze den sich bietenden Platz und hinterlief Frank Uhlig. Dieser spielte ihm einen Ball in den Lauf. Die flache Flanke von Norman nahm Wechselberger auf und versuchte den Kunstschuss aus halblinker Position in den rechten Winkel. Leider zielte er zu genau und setzte das Leder gegen die Querlatte. Ein erstes Ausrufezeichen im Spiel der Eintracht. Man merkte, dass Brücken beeindruckt war und auch in der Folgezeit nicht zu ihrem Spiel fand. Stattdessen hatte die Eintracht Platz und Zeit sich den Ball zuzuspielen, um dann in den richtigen Augenblicken das Tempo anzuziehen. Die nächste nennenswerte Aktion hatte Sebastian Conrad nach einer guten Viertelstunde, als er einen Ball volley nahm und der Flatterball nur knapp über das Gehäuse der Heimmannschaft flog. Wenige Minuten späte landete abermals ein Torschuss der Schützlinge von Trainer Bubel am Aluminium. Nach einer schönen Flanke von Elschner auf den zweiten Pfosten stieg dort Kapitän Andy Edler vollkommen alleine gelassen zum Kopfball nach oben. Sein Abschluss aufs kurze Eck küsste aber nur das Lattenkreuz.

In der 33. Spielminute fiel endlich der hochverdiente Führungstreffer für die Eintracht. Durch eine energische Zweikampfführung von Martin Pietz gelang Quenstedt kurz hinter der Mittellinie in Ballbesitz. Pietz spielte den Ball quer auf Edler, der den Ball mit etwas Glück direkt auf Uhlig spitzeln konnte. Dieser hatte die zündende Idee und chippte die Kugel gefühlvoll in den Lauf von Wechselberger. Felix drang in den Strafraum ein und schickte durch einen geschickten Haken seinen einzigen Verfolger ins Leere. Der überlegte Abschluss in die lange Ecke vergoldete diesen sehenswerten Angriff.

Noch vor der Pause hätte Wechselberger fast noch sein zweites Tor an diesem Tag folgen lassen. Jedoch erreichte er eine Flanke von Sturmpartner Conrad nach einem schnellen Konter nicht ganz. In der letzten Minute der ersten Hälfte bekam Brücken noch eine aus Eintrachtsicht sehr unnötige Ecke zugesprochen. Die gefährliche Standardsituation konnte Keeper von den Berg mit etwas Glück entschärfen, jedoch hatte man das Gefühl, dass die Hintermannschaft auf einmal kurz vor der Halbzeit anfing zu schwimmen. Den anschließenden Abstoß konnte unsere Offensivabteilung nicht verarbeiten, wodurch Brücken nochmals die Gelegenheit hatte, eine völlig verkorkste Halbzeit mit einem Erfolgserlebnis zu beenden. Und wie es im Fußball oft so ist, konnten die Fortunen aus dem absoluten Nichts mit dem Pausenpfiff ausgleichen. Ein einziges Abstimmungsproblem in der ansonsten stabilen Innenverteidigung reichte dem Gastgeber um auf 1-1 zu stellen und die Eintracht zu schocken (Torschütze Patrick Weiss).

In der zweiten Halbzeit sahen die 87 Zuschauer ein ausgeglicheneres Spiel als im ersten Durchgang. Brücken, wahrscheinlich beflügelt durch den späten Ausgleich und angestachelt durch eine ordentliche Ansprache, spielte nun aggressiver und druckvoller gegen den Ball, anstatt sich selbst anzuschreien. Dadurch kam Quenstedt nun nicht mehr so sehr zu einem geordneten Spielaufbau wie im ersten Abschnitt. Trotzdem hatte die Eintracht weiterhin die gefälligere Spielanlage und kam auch immer mal wieder zu einer guten Torchance. Zwei Kopfbälle von Frank Uhlig gingen nur um Haaresbreite am Tor des Gastgebers vorbei, ein Freistoß von Kapitän Edler wurde von der Mauer entscheidend abgefälscht, sonst hätte er wohl gepasst. Auch der mit fortwährender Spieldauer immer stärker werdende Martin Pietz hatte eine gute Möglichkeit, scheiterte nach schönem Solo jedoch aus zu spitzem Winkel.

Brücken selbst biss sich immer wieder die Zähne an der guten Defensive der Quenstedter aus. Der einzig nennenswerte Torabschluss der Fortunen im zweiten Durchgang hatte es dann aber in sich. Zehn Minuten vor Ultimo bekam Brücken einen Freistoß in zentraler Position ca. 20 Meter vor dem Tor zugesprochen. Der folgende Gewaltschuss landete zum Glück für Quenstedt aber nur an der Unterkante der Latte und flog dann wieder ins Feld.

Die letzten Minuten dieser Partie waren dann nichts für schwache Nerven. Quenstedt schien konditionell besser gerüstet als die Heimmannschaft und besonders Martin Pietz ackerte für zwei durch das Mittelfeld und stellte Brücken vor einige Probleme. So hätte Brückens Christoph Meister nach 86 Minuten wegen Nachtretens gegen Pietz schon vom Platz fliegen müssen, kam aber nur mit gelb davon. Der letzte Angriff des Spiels wurde abermals von Pietz vorgetragen. Er bekam den Ball tief in der eigenen Hälfte, zog den Sprint an, ließ dabei zwei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und ging plötzlich alleine Richtung gegnerisches Tor, da Brücken wegen einem eigenen Freistoß weit aufgerückt war. Kurz vor der Strafraumgrenze griff dann Andreas Schievelbein zur letzten Möglichkeit und verhinderte Martin’s Abschluss durch eine brutale Grätsche von hinten die Beine. Schiedsrichter Langbein blieb hier keine andere Möglichkeit, als Brücken’s Libero mit glatt rot vom Platz zu stellen. Den fälligen Freistoß nahm sich der kurz zuvor eingewechselte Martin Göppert an und schlenzte den Ball um die Mauer aber leider aus Quenstedter Sicht nicht ins Tor, sondern gegen das Lattenkreuz – zum dritten Mal Alupech für die Eintracht. Den anschließenden Abstoß ließ Langbein noch ausführen, um dann das Spiel zu beenden.

Fazit: Mit der wohl bislang besten Leistung in dieser Saison entführt Quenstedt einen Punkt aus Brücken – ein Szenario, womit wohl nicht jeder in der Staffel gerechnet hätte. Betrachtet man aber das Spiel mit einigem Abstand, so muss man sagen, dass drei Punkte hochverdient gewesen wären, und dass Brücken wohl mit dem Unentschieden besser leben kann als Quenstedt. Wenn allerdings die kleinen Konzentrationsmängel, besonders am Ende der ersten und Anfang der zweiten Halbzeit abgestellt werden können und die Chancenverwertung gepaart mit etwas Glück auf Seiten der Eintracht steht, wird der erste Punktedreier in dieser Saison nicht mehr lange auf sich warten lassen. Auf einem guten Weg scheint die Eintracht zu sein.

Das nächste Spiel findet am 18.10 in Quenstedt gegen Großörner statt. Am kommenden Wochenende hat Quenstedt wegen dem nächsten Pokalspieltag spielfrei.

Aufstellung: P.v.d.Berg – M.Werner, M.Mühlenberg, S.Rockmann, N.Schulze – T.Elschner, M.Pietz, A.Edler (C), F.Uhlig (77. Min M.Göppert) – F.Wechselberger, S.Conrad (90. Min C.Koch)