15_RosslaEben jenes Spiel in Rossla sollte den Abschluss des 15. und letzten Hinrundenspieltag (Nachholespiele ausgeschlossen) darstellen. Auf einem eigentlich nicht bespielbaren Untergrund, der Platz glich eher einer Schlammwüste als einem Fußballfeld, sollte sich daher auch kein ansehnliches aber dafür umso mehr ein kampfbetontes und kräftezehrendes Spiel entwickeln.

Schon vor Anpfiff war klar, dass dieses Spiel die Mannschaft gewinnt, die den Sieg mehr will. Auf Quenstedter Seite konnte man Trainer Ingolf Bubel nach seiner krankheitsbedingten Auszeit wieder am Spielfeldrand begrüßen. Dieser musste gleich wieder aufgrund von einigen Absagen die Mannschaft umbauen. Bei Rossla merkte man über die gesamte Spieldauer stark, dass Toptorjäger Matthias Hauschulz schmerzlich vermisst wurde.

Chancen waren im ersten Durchgang auf beiden Seiten Mangelware. Während Rossla ihren einzigen Torschuss in den grauen Himmel bugsierte, war Quenstedt zwei Mal durchaus nah dran am Führungstreffer. Sebastian Conrad, als einzige nominelle Spitze aufgeboten, kam nach einem Freistoß aus dem Halbfeld unbedrängt aus sieben Metern zum Abschluss, verzog aber denkbar knapp. Kurz darauf scheiterte Kapitän Andy Edler mit einem Freistoß an der Querlatte. Auch andere Situationen hätten hier erwähnt werden können, wenn man nicht in der letzten entscheidenden Aktion die notwendige Cleverness und Genauigkeit hätte vermissen lassen. So blieb es folgerichtig bei einem 0:0 zur Pause, auch weil die Quenstedter Defensive um Mühlenberg und Edler hervorragend funktionierte und dem physisch stärkeren Gegner kaum Chancen zur Entfaltung gab.

Der zweite Durchgang begann mit einer Hiobsbotschaft für Quenstedt. Andy Edler, kurz vor Halbzeitpfiff unglücklich gefoult, versuchte anfangs den Schmerz rauszulaufen und weiterzuspielen. Eine starke Bänderdehnung zwang ihn letztendlich aber doch, das Spielfeld zu verlassen und Platz für Sebastian Wohlfarth zu machen, der gerade erst seine 3-Spiele-Sperre abgesessen hatte.

Nach einer Stunde belohnte sich die Eintracht endlich für ihren engagierten Auftritt und ging verdient mit 1:0 in Führung. Nach einer schönen Ballstaffette über Sebastian Conrad und Martin Göppert schickte letzterer Felix Wechselberger per Laufpass Richtung gegnerisches Tor. Auf Höhe der Strafraumkante bekam „Wechsel“ das Spielgerät unter Kontrolle und versuchte seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung zu narren. Dem schlechten Platz geschuldet rutschte er dabei aber weg und es schien, als ob er die gute Kontermöglichkeit vertändelt hätte. Jedoch setzte Felix nochmals konsequent nach und gelang wieder in Ballbesitz. Diesmal fackelte er nicht lange, legte sich den Ball auf seinen starken rechten Fuß und schloss direkt ab. Der Ball flog wie an der Schnur gezogen in den gegenüberliegenden Torknick.

In der Folgezeit versuchte Quenstedt das Ergebnis vorerst zu halten, hatte man doch mehr in das Spiel investiert und folglich auch mehr Kraft gelassen. Dies ermöglichte Rossla, auch angetrieben durch die Hereinnahme von Routinier Uwe Brandt, einige gute Tormöglichkeiten zu kreieren. Jedoch machten die Stürmer nun auch Bekanntschaft mit Quenstedts Torhüter André Weidl, der ein ums andere Mal durch starke Reaktionen seiner Mannschaft und sich selber die Null festhielt. Hervorstechend war hier sicherlich seine Parade, als er einen verdeckten Distanzschuss mit einer Wahnsinnsreaktion aus dem linken Eck holte.

Da auch Standardspezialist Brandt zweimal an Weidl verzweifelte und die Eintracht die Konter, die sich ergaben, nicht gut verwertete, zitterten sich die Mannen von Ingolf Bubel letztendlich zum knappen, aber wohl verdienten 1:0 Kampfsieg in Rossla.

Aufstellung: A. Weidl – M. Werner, S. Rockmann A. Mühlenberg, A. Edler (57. Min S. Wohlfarth), N. Schulze – T. Elschner, M. Göppert (78. Min C. Koch), F. Wechselberger, F. Uhlig – S. Conrad (90. Min R. Schillinger)