14_MansfelderGrundLetzten Samstag war der Sportplatz am Anger in Quenstedt Austragungsort des Spitzenspiels der 14. Runde in der Kreisliga Nordost. Unsere Eintracht empfing als Tabellenvierter mit der Spielvereinigung Mansfelder Grund den Zweiten der Liga. Auf Grund von zum Teil kurzfristigen Absagen, erschien die Anfangsformation der Eintracht zum Teil wie aus dem Würfelbecher. So hatte Steven „Rocky“ Rockmann mit seinem Einsatz nicht nur sein Startelfcomeback nach über sieben Jahren in der ersten Männermannschaft von Quenstedt, nein es kam noch besser.

Da weder Peter von den Berg noch André Weidl oder Veit Hartmann, die drei etatmäßigen Keeper der Männermannschaften, zur Verfügung standen, musste Trainer Michael Funke improvisieren und griff dabei ganz tief in die Trickkiste. So mancher traute wohl seinen Augen nicht, als Michael Höfler mit der Eins auf dem Rücken seine Position im Tor einnahm. Auch das Fehlen von Spielern wie Steven Kahle, Christopher Werle, Maik Behrens, Sebastian Bartels, Normen Schulze und Sebastian Kühne machte sich bemerkbar. So saßen nur zwei Spieler auf der Auswechselbank von Quenstedt. Diese Umstände sollten aber kein Hindernis sein, die wichtigen drei Punkte im Aufstiegsrennen zu Hause zu behalten.

Das Spiel selbst begann äußerst fahrig. Weder vom Grund noch von Quenstedt sah man gelungene Spielzüge, stattdessen sahen die Zuschauer größtenteils nur Stückwerk und eine Menge Kampf zu sehen. Erwähnenswerte Torschüsse waren in der ersten Halbzeit von daher Mangelware. Die einzige Torannährung auf Seiten des Gastes hatte Libero Ronny Müller mit einem Freistoß aus 25 Metern, den er aber gut und gerne drei Meter über das Gehäuse von Höfler schoss. Weitere Flankenversuche fing Michael Höfler mit einer herausragenden Strafraumbeherrschung ab.

Vielversprechender war da schon ein Konter der Eintracht. Nach einem geschickten Pass aus der Zentrale auf den rechten Flügel war Tony Elschner auf einmal auf und davon und hatte mit Sebastian Necke noch eine Anspielstation im Strafraum, während sich nur ein Verteidiger der Spielgemeinschaft in Ballnähe befand. Doch genau dieser Spieler konnte das Zuspiel von Elschner abblocken und zur Ecke klären, womit eine sehr gute 2-gegen-1 Kontersituation zu leichtfertig verspielt wurde. Das Spiel, welches vor allem von vielen kleinen, taktischen aber äußerst effektiven Fouls des Gastes in der ersten Halbzeit nie zur Entfaltung kommen konnte, plätscherte auf dem sehr tiefen und seifigen Geläuf dahin. Mit 0:0 ging es somit nicht sonderlich überraschend in die Pause.

In der zweiten Halbzeit ging es darum, von Anfang an hellwach zu sein und die wenigen Chancen die sich bieten würden auch gnadenlos zu nutzen. Es waren gerade einmal fünf Minuten im zweiten Durchgang gespielt, da setzten sich Sebastian Wohlfarth und Frank Uhlig, die mit längerer Dauer des Spiels ihre linke Seite immer mehr dominierten, auf eben jener Seite geschickt durch. Was folgte, war ein flaches Zuspiel von der Grundlinie auf Sebastian Necke. Trotz enger Bewachung drehte er sich irgendwie um die eigene Achse und lupfte den Ball gefühlvoll Richtung rechten Winkel. Sein Schuss ging leider noch an die Querlatte, jedoch schaltete die gesamte Defensive des Tabellenzweiten viel zu langsam um, was Martin Pietz ermöglichte, ein Kopfballtor zu erzielen. Mit all seiner Dynamik war er als erstes am Ort des Geschehens und drückte den zurückprallenden Ball aus drei Metern über die Linie.

Mit diesem Führungstreffer im Rücken, wollte Quenstedt natürlich befreiter aufspielen, nahm sich aber immer wieder kleine Auszeiten im Spiel nach vorne, und kleine Aussetzer in der Defensive, was den Gegner wieder in die Begegnung brachte. Spielerisch sah man vom Grund äußerst wenig an diesem Nachmittag, aber mit einem fulminanten Distanzschuss aus knapp 30 Metern, der nur knapp am linken Winkel vorbeistrich, setzten auch sie ein erstes Ausrufezeichen im zweiten Abschnitt. Nur kurz darauf produzierte Quenstedt ein unnötiges Foulspiel ca. 23 Meter vor dem Tor in halbrechter Position. Wieder nahm sich Ronny Müller dieser Aufgabe an. Er schnibbelte den Ball über die Mauer Richtung Tor. Höfler war gerade noch rechtzeitig im bedrohten Eck, konnte den Ball aber nicht festhalten. Diesmal schlief im Anschluss Quenstedt’s Defensive und Mario Kotarski staubte zum 1:1 ab (65. Min).

Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Teams, wobei man das Gefühl hatte, dass der Grund mit einem Punkt äußerst zufrieden gewesen wäre. Auch hatten sie mit zwei, drei Abseitsfehlentscheidungen und einer nicht geahndeten Tätlichkeit viel Glück mit dem Unparteiischen Kegel. Als vieles schon auf ein Unentschieden hindeutete und einige der Spiel förmlich auf dem Zahnfleisch krochen, zogen Wohlfarth und Uhlig nochmals ein schönes Kombinationsspiel auf der linken Seite auf. Die anschließende Flanke von Sebastian war eigentlich zu weit geraten, jedoch konnte Martin Pietz, vergangenen Samstag bester Spieler auf dem Platz, den Ball nochmals aufnehmen und spielte ihn butterweich Richtung Strafraumzentrum. Was man nun sah, kann man in keinem Lehrfilm besser sehen. Geschickt drückte Torjäger Necke mit seinem Körper seinen Gegenspieler etwas weg, um Platz für einen Seitfallzieher zu haben. Diesen timte er perfekt, sodass Torhüter Priefler nur noch hinterher sehen konnte (86. Min).

In der Nachspielzeit hätte Einwechselspieler Christian Klotz noch das 3:1 nachlegen können, lief aber etwas übermotiviert ins Abseits. Somit war Neckes Seitfallzieher die Entscheidung in einem intensiven und rassigen Spitzenspiel.

Fazit: Trotz mehreren schwerwiegenden Ausfällen präsentierte sich Quenstedt als die bessere Mannschaft und entpuppte sich am Ende auch als der verdiente Sieger. Vor allem der Zusammenhalt und der Wille, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, gaben letztendlich den Ausschlag. Die Defensive um Andreas Mühlenberg und den lautstark sortierenden Torhüter Höfler, ließ aus dem Spiel heraus keine nennenswerte Torchance zu, das Mittelfeld um Kapitän Andy Edler und Comebacker Rockmann gestaltete sich vielbeinig und ermöglichte es dem Gegner nicht zur Entfaltung zu kommen und die Offensivabteilung war sehr laufstark und besonders Tobias Lengsfeld arbeitete gut gegen den Ball und machte viele Wege. Sinnbild für dieses Spiel war der Jubel nach dem 2:1 von Necke, als dieser von fast allen Spielern Quenstedts umgerissen wurde und unter einem Spielerhaufen für einige Sekunden verschwand, so sieht eine Eintracht aus.

Am kommenden Sonntag kommt es zum nächsten Hochkaräter, wenn Eintracht Quenstedt in Gerbstedt antreten muss. Natürlich sind auch hier drei Punkte eingeplant, um das Ziel „Überwintern auf einem Aufstiegsplatz“ verwirklichen zu können.

Aufstellung: M.Höfler – M. Werner, M. Mühlenberg, S. Wohlfarth – S. Rockmann, A. Edler (C), T. Elschner, F. Uhlig, M. Pietz – S. Necke, T. Lengsfeld (87. Min C. Klotz)