Am zurückliegenden Samstag bekam es Eintracht Quenstedt mit dem beachtlich gestarteten Aufsteiger aus Rottelsdorf auf deren bekannten Fußballballwiese zu tun. Ohne Cheftrainer Michael Funke angereist, wurde die Eintracht einmal mehr von seinem Assistenten Ingolf Bubel eingestellt. Oberstes Ziel war es, zunächst einmal in der Defensive sicher zu stehen und mit den widrigen Platzbedingungen zurecht zu kommen. Leider mussten einmal mehr schwerwiegende personelle Ausfälle aufgefangen werden. So waren unter anderem Maik Behrens, Tobias Lengsfeld und Andy Edler nicht mit von der Partie. Da zeitgleich unsere Zweite erfolgreich in Klostermansfeld spielte, und auch da ausgeholfen werden musste, reiste Quenstedt lediglich mit 13 Mann nach Rottelsdorf.

Bereits nach wenigen Minuten war allen Beteiligten und Zuschauern klar, dass man alles an diesem Nachmittag erwarten konnte, nur kein ansehnliches Spiel. Bälle wurden, sowohl vom Gastgeber, als auch von Quenstedt meistens weit nach vorne geschlagen, Kurzpass- und Kombinationsspiel ist ja auf dem Platz äußerst schwer möglich. So verwundert es auch nicht, dass, wenn es denn mal gefährlich wurde, dies entweder durch kapitale Abwehrfehler, Einzel- oder Standartsituationen geschah. In der siebten Spielminute gab Andreas Bubel den ersten Torschuss der Partie ab. Nach einem Einwurf von Tony Elschner auf Höhe des Strafraums, kam Andreas nach toller Hackenablage von Sturmpartner Sebastian Necke zum Abschluss. Er ließ den Ball leicht über den Spann rutschen und bugsierte das Leder unhaltbar für den Rottelsdorfer Schlussmann Hübner in den linken Torknick.

Im Anschluss war Rottelsdorf merklich geschockt ob des frühen Rückstands und Quenstedt versuchte nachzulegen. Nur drei Minuten später bekam Steven Kahle, diesmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten, den Ball an der linken Außenlinie. Seine Geschwindigkeitsvorteile ausspielend, ließ er die halbe Hintermannschaft von Rottelsdorf stehen und drang in den Strafraum ein. Es folgte eine überlegte Ablage von der Grundlinie auf Sebastian Necke, der nur noch wenig Mühe hatte zu vollenden. So stand es nach zehn Minuten bereits 2:0 für Quenstedt und das Fundament für einen Auswärtssieg war gelegt.

In der Folgezeit spielte sich das Spielgeschehen weitesgehend zwischen beiden Strafräumen ab, sodass weder Hübner auf Rottelsdorfer Seite, noch Peter von den Berg im Quenstedter Tor sich sonderlich auszeichnen konnten. Die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft lassen sich auf drei Aktionen beschränken. Nach einem langen Ball stürmte von den Berg etwas übermotiviert aus seinem Gehäuse und verfehlte das Spielgerät. Der Rottelsdorfer Stürmer konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Kurz darauf klärte Christopher Werle einen Kopfball von der Linie und quasi unmittelbar vor der Halbzeit hatte Quenstedt in Form von Sebastian Wohlfarth Glück, dass Schiedsrichter Bernd Dietz dessen sehr robusten Körpereinsatz nicht als Foulspiel und Notbremse wertete. Somit ging es mit einer 2:0 Führung in die Pause.

In der Halbzeitansprache appellierte Trainer Bubel an die Konzentration seiner Spieler und gab als Marschroute mit auf den Weg, möglichst schnell das 3:0 folgen zu lassen. Dass dieser Plan komplett nach hinten losging, lag wohl zum einen an der schon gewohnten, notorischen Schlafeinlage der Quenstedter Hintermannschaft, als auch an einer Fehlentscheidung von Schiedsrichter Dietz. Es waren noch keine zwei Minuten im zweiten Abschnitt gespielt, da kam Sebastian Zeitzmann halblinks zum Abschluss. Mehrmals abgefälscht doch nicht einmal richtig geklärt gelang der Ball letztendlich zu einem Rottelsdorfer Stürmer. Er stand mit seinem Sturmpartner Kosiura alleine vor von den Berg und wollte sich wohl den Ball vor seinem Abschluss nochmals vorlegen. Durch einen Platzfehler versprang der Ball allerdings, direkt zu Kosiura, der just in diesem Moment im Abseits stand. Eine Fehlinterpretation des Unparteiischen. Der Rest war nur noch Formsache – 1:2.

Danach war förmlich zu spüren, wie Rottelsdorf immer mehr durch den Kampf ins Spiel fand, während Quenstedt nur noch darauf bedacht war, den Vorsprung zu verteidigen. Wirklich Torchancen gab es kaum für die Eintracht. Die Möglichkeiten der Gastgeber wurden zum Teil kläglich vergeben, bis ein Quenstedter ordentlich mithalf. Eine Viertelstunde vor Schluss unterschätze Linksverteidiger Sebastian Wohlfarth einen langen Ball. Anstatt den Ball über sich drüber fliegen zu lassen und sich neu zu orientieren, sprang Sebastian hoch und pflückte den Ball in feinster Basketballmanier aus der Luft. Ein unfassbarer Blackout und als logische Konsequenz gab es natürlich Elfmeter. Diesen stolperte René Keller irgendwie rein.

Es stand also 2:2 und das Spiel stand auf Messers Schneide. Plötzlich besann sich Quenstedt nochmal auf seine Stärken und spielte sich Torchance um Torchance heraus. Der eingewechselte Göppert schoss aus 16 Metern freistehend über den Kasten, Andreas Bubel und Christopher Werle konnten ihre Abschlüsse nach schönen Standartsituationen nicht auf das Tor bringen. Vier Minuten vor Ultimo rollte nochmal ein Angriff auf das Tor der Heimmannschaft. Nach einem schönen Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielte Tony Elschner den Ball die Linie lang auf Bubel. Der schüttelte einen Gegenspieler ab und passt den Ball auf Kahle, der wieder zu Bubel prallen ließ. In diesem Moment löste sich Torjäger Sebastian Necke von seinem Gegenspieler und sprintete in die sich ihm bietende Lücke. Bubel sah den freien Raum und bediente Sebastian mustergültig. Im Eins-Gegen-Eins-Duell ließ er Hübner keine Chance und entschied mit seinem zweiten Treffer die Partie zugunsten der Eintracht.

Als Fazit muss man festhalten, dass es in erster Linie wichtig war, gegen die besonders auf ihren „Platz“ unangenehm zu spielenden Rottelsdorfer drei Punkte mitgenommen zu haben. Dass man es sich wieder einmal schwerer machte als unbedingt nötig, ist man ja fast schon gewohnt. Trotzdem sollte man nochmals die Moral der Mannschaft hervorheben, die sich weder von den Sprüchen der Zuschauer noch der äußerst rustikalen Spielweise des Gastgebers noch dem Genickschlag in der 75. Minute von ihrem Ziel abbringen ließ, mit drei Punkten die Rückfahrt nach Quenstedt anzutreten. (mg)

Aufstellung: P.v.d. Berg – M. Mühlenberg (C), M. Werner, M. Pietz, S. Wohlfarth – C. Werle, T. Elschner, F. Uhlig (75. Min M. Göppert), S. Kahle – A. Bubel, S. Necke